Ansgar Wilkendorf stellt Fotos in Wolfsburg aus

Rat-Style: DIe Faszination des Morbiden

10.04.2025 11:38 Uhr

Fotos: Ansgar Wilkendorf / privat I Text: Peter Hintze

In Deutschland, wo das Auto stets glänzend und makellos sein sollte, ist „Ratten-Look" ein provokantes Phänomen. „Rattentäter" stellen das klassische Fahrzeugtuning auf den Kopf. Ansgar Wilkendorf ist tief in die Szene eingetaucht. In Wolfsburg zeigt der Künstler und Kfzi jetzt seine erste Bilderausstellung.

Autobesitzer, die ihr Schätzchen absichtlich mit Säure, Folie oder Farbe auf „alt und gammelig" trimmen, betreten nicht selten ein Terrain, das für viele als Horrorszenario erscheint. Sogenannte „Ratten" präsentieren sich mit einem verrosteten, heruntergekommenen Äußeren, während sie technisch oft in einwandfreiem Zustand sind. Hier wird der schmale Grat zwischen Kreativität und Legalität sichtbar. Ansgar Wilkendorf, der freiberuflich für TUNING und VW SPEED tätig ist, ist der Faszination erlegen. Mit seinen Arbeiten möchte er zur Auseinandersetzung anregen und gleichzeitig die Schönheit im vermeintlich Schäbigen sichtbar machen.

Foto: privat

Die Ausstellung "Rattentat" bringt automobile „Ratten" aus der Schmuddelecke ins Licht und verleiht ihnen einen ästhetischen Rahmen. Wilkendorfs Bilder, die oft im beeindruckenden Format von 120 x 80 Zentimetern daherkommen, laden die Betrachter ein, in die faszinierende und zugleich abstoßende Welt des Morbiden einzutauchen.

Noch bis zum 6. Juli sind die Bilder im Ateliercafé in Wolfsburg zu sehen. Der Ort bietet ideale Bedingungen für die Präsentation der Werke. Die Motivauswahl trägt dem Standort Rechnung und konzentriert sich auf Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns.

Über den Künstler:

Ansgar Wilkendorf ist seit den frühen 1990er Jahren als Journalist und Fotojournalist aktiv. Mit einer Ausbildung und Tätigkeit als Kfz-Mechaniker in den 1980er- und 1990er-Jahren hat er sich auf automotive Themen spezialisiert. Von 2002 bis 2007 war er Chefredakteur eines angesehenen Markenmagazins. Nach einem kurzen Intermezzo als Pressereferent eines führenden Zulieferunternehmens gründete er das „Redaktionsbüro Wilkendorf". Seine Leidenschaft für Autos und deren Geschichten sind bis heute geblieben. Der Besuch der Ausstellung ist ein Muss für jeden Autoenthusiasten.