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50. Essen Motor Show

Eine Erfolgsstory seit 1986

27.11.2017 12:00 Uhr

Text: Peter Hintze | Fotos: Messe Essen


Sie gilt als die emotionalste Fahrzeugmesse überhaupt – die Essen Motor Show. Der Facettenreichtum von Autos, Designstudien, Oldtimern, Tuning und Zubehör sowie Motorsport zieht Jahr für Jahr Tausende in ihren Bann.

Ein Blick zurück: Wir schreiben das Jahr 1968. Der damals 25-jährige Wolfgang Schöller hat die Idee, die erfolgreichsten Sport- und Rennwagen des abgelaufenen Motorsportjahres zu präsentieren. Die „Internationale Sport- und Rennwagen-Ausstellung Essen" ist geboren. Am 2. November 1968 öffnet die Ausstellung auf 7.000 Quadratmetern in der jetzigen Doppelhalle 10/11 ihre Pforten. Der Ansturm übertrifft die kühnsten Erwartungen. Zeitweise müssen Walter Bruckmann, damaliger Geschäftsführer der Messe Essen, und Organisator Wolfgang Schöller selbst Eintrittskarten verkaufen. Man hatte einfach zu wenig Kartenhäuschen geöffnet ... Unter den Ehrengästen ist der frisch gebackene Formel-1-Weltmeister Graham Hill. Formel 1-Star Jochen Rindt bringt ein Jahr später sechs aktuelle Renner nach Essen.

 

Das Jahr 1970 wird vom Tod von Jochen Rindt überschattet. Der Namensgeber der neuen erweiterten Ausstellung unter dem Slogan „Jochen-Rindt-Show – Internationale Sport- und Rennwagen-Ausstellung Essen" kommt knapp drei Monate vor der Eröffnung in Monza ums Leben. Die Messe wird dennoch wie geplant unter dem neuen Titel veranstaltet und wird ein großer Erfolg. Jochen Rindts Frau Nina steht der Messe weiter zur Verfügung und ist insgesamt 35 Jahre – bis 2005 – als Beraterin der Essen Motor Show tätig.

Im Zeichen der Ölkrise und Sonntag-Fahrverboten muss die Messe 1973 einen herben Rückschlag verzeichnen. Das können auch PR-Aktionen nicht verhindern. Rennfahrer Rolf Stommelen reitet hoch zu Ross in die Hallen, Formel-1-Star Ronnie Peterson fährt Drahtesel.

 

Fünf Jahre später der nächste Namenswechsel: 1978 wird aus der Ausstellung die Internationale Motor Show Essen. Dazu wird die bisher eigenständige Motorrad-Show (ebenfalls von Wolfgang Schöller mit Motorrad-Weltmeister Giacomo Agostini im Essener Messegelände organisiert) in die „Sport- und Rennwagen-Ausstellung" integriert.

Weitere Schlaglichter: Der Kunstpreis „Motorsport-Automobil des Jahres" wird von 1981 bis einschließlich 1985 vergeben. Und die Motor Show wird immer bunter: So kommen 1982 die Bereiche „Oldtimer & Classic Cars" und Show-Center dazu. Im Jahr 1987 wird der ADAC als ideeller Träger der Veranstaltung gewonnen. Weil die Aussteller mehr Platz brauchen, muss das Show Center 1988 in die Grugahalle ausquartiert werden. Der Verband Deutscher Automobil-Tuner (VDAT) geht 1992 erstmals offiziell an den Start und trägt zu einer deutlichen Aufwertung des Themas Tuning bei. Die Doppelhalle 10/11 wird zum VDAT-Salon.

 

1996 dann die nächste Namensänderung. Das PS-Festival im Pott bekommt den Titel „Essen Motor Show International". Im Dunstkreis der Show entsteht 1997 das Spektakel Essener Lichtwochen. Dieser Event strahlt inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus.

„Hallo, wie geht's!" Unter diesem Motto treffen sich 2000 im Rahmen der Essen Motor Show erstmals Rennfahrer, Rallyepiloten und Sportchefs, um in Erinnerungen zu schwelgen.

Vier Jahre später: Die fertiggestellte Galeria wertet das Messegelände weiter auf. In ihr wird 2006 die neue „Motor Sport Meile" etabliert. Ein Volltreffer: Sie kommt bei Aktiven und Fans hervorragend an. Die „Essen Motor Show", wie sie seit 2000 offiziell heißt, gilt inzwischen als die emotionalste Fahrzeugmesse. Im Bereich Tuning und sportliche Fahrzeuge ist sie sogar die größte und wichtigste Fachmesse der Branche weltweit.

 

Mit Tunercars im Polizei-Outfit macht die VDAT-Initiative „Tune It! Safe!" seit dem Jahr 2005 für sicheres Tuning mobil. Der auf der Essen Motor Show erstmals gezeigte und von Techart veredelte 911er zieht die Besucher in seinen Bann. Und was wäre die Messe ohne Weltpremieren? Nichts! 2007 präsentiert Ford den Focus ST mit 225 PS Leistung erstmals der Öffentlichkeit. Die Motorsport-Arena und der Hella Show & Shine Award sind seit 2008 Bestandteil der Essen Motor Show.

 

Sonderschauen wie „Mythos Ferrari – Sportwagen aus Maranello" (2009) oder Mercedes-Supersportwagen (2010) beziehungsweise die Rallye Monte Carlo (2011) sind stets Publikumsmagneten. In den Besucherumfragen immer vorn dabei ist die 2012 etablierte „tuningXperience".

Zukunftstechnologien sind ebenfalls eine Facette der Show, wie die Sonderschau zum Thema E-Mobilität bereits 2014 gezeigt hat.Die ursprüngliche Idee der ersten Ausstellung lebt noch heute weiter: Nach wie vor stehen in Essen die erfolgreichsten Renn-, Sport- und Tourenwagen der abgelaufenen Motorsportsaison.