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tuningXperience auf der EMS 2017

Interview: Breitbau trifft Klassiker

23.11.2017 11:57 Uhr

Fotos: Sascha Born, Premium Low, Boris-Grafix, L. Morbidoni


Was euch auf der tuningXperience der diesjährigen Essen Motor Show erwartet, hat uns Organisator Sven Schulz erzählt.

TUNING: Wenige Tage vor dem Beginn der Essen Motor Show bist du bestimmt schwer im Stress, oder?!

Sven Schulz: Wir sind gerade im Telefonrundruf, melden uns bei allen Fahrzeugbesitzern der tuningXperience und stimmen letzte Details ab. Du kannst dir vorstellen wie das ist, wenn man zig Mal das Gleiche am Telefon sagen darf ... (Lacht.)

TUNING: Die tuningXperience liegt in den Besucherumfragen der Essen Motor Show stets vorn. Wie erklärst du dir den Erfolg?

Sven Schulz: Wer die Essen Motor Show besucht, hat Benzin im Blut, will Kreativität sehen und sich Inspirationen holen. Bei uns in der tuningXperience können Besucher die Produkte der Aussteller aus den Hallen in Showcars verbaut sehen wie beispielsweise ein Wiechers-Käfig, ein Fahrwerk von KW oder Felgen von BBS.

TUNING: Auf dem Messegelände wird nach wie vor eifrig gebaut. Inwiefern wirkt sich dies auf die Sonderausstellung aus?

Sven Schulz: Die Auswirkungen halten sich in sehr engen Grenzen. Und letztlich profitiert auch die tuningXperience davon, dass in Essen gerade eines der modernsten Messegelände in Deutschland entsteht. Wir haben in diesem Jahr mit 160 Fahrzeugen eine stattliche Auswahl an Saisonkrachern im Foyer, Halle 1A und einem Teil der Halle 9 stehen. Das Interesse aus der Szene heraus ist enorm und Essen ist für uns alle ein schöner Jahresausklang.

TUNING: Mit der Ausstellung öffnet ihr euch bewusst für alle, die nicht an den Treffen und Events der Saison teilgenommen haben. Warum? 

Sven Schulz: Der eine oder andere Besucher kennt einige Autos bereits aus Magazinen wie VW SPEED und TUNING oder aus dem Internet. Andere Fahrzeuge werden just in time zur Essen Motor Show fertig. Sind also brandneu! Die Mischung kommt „ultra-gut" an, bestätigen uns die Besucherumfragen jedes Jahr aufs Neue. Die tuningXperience ist eine der beliebtesten Sondershows auf der Essen Motor Show. Und das ist ein Riesenerfolg. 

TUNING: Du hast Aussteller aus insgesamt zwölf europäischen Ländern für die tuningXperience gewinnen können. Kompliment! Da bist du bestimmt viel auf Achse ... 

Sven Schulz: Ich bin das ganze Jahr unterwegs und tingele von Event zu Event. Das macht mir riesigen Spaß und ist inzwischen mein Job geworden. Auf der Suche nach Showfahrzeugen habe ich einen Querschnitt aller großen Events und Messen besucht. Ich war unter anderem auf dem RollHard in Belgien, bei den Ultimate Dubs in England, auf dem SO.GA in Italien und am Wörthersee. Darüber hinaus habe ich mich auf der Tuning World Bodensee, der XS CarNight, der AMTS in Budapest und der 100 % Tuning in Rotterdam umgesehen. 

TUNING: Und bist du fündig geworden? 

Sven Schulz: Klar! Die Mischung stimmt. In diesem Jahr reicht die Bandbreite vom Barkas B 1000, der in Essen Premiere feiert, über einen mit einem M3-Motor gepowerten Datsun 240Z, jede Menge coole, alte BMW bis hin zum Porsche 996 GT3 oder Ferrari 308 GTB. Aussteller kommen aus dem In- und Ausland – aus allen Benelux-Staaten, aus England, aber auch aus Skandinavien, beispielsweise aus Dänemark und Schweden, aus Österreich und der Schweiz sowie aus Polen und der Slowakei. 

TUNING: Breitbauten, Exoten, Klassiker ... Das klingt nach einem bunten Programm. 

Sven Schulz: Das Thema Breitbau ist noch lange nicht durch, sondern immer noch schwer angesagt. Wir haben allein drei RauhWeltBegriff-Porsche in der tuningXperience, aber auch aktuelle BMW M4 im Liberty-Walk-Dress sowie einige Fahrzeuge mit Rocketbunny-Kit. Ein riesiger Markt ist der der Youngtimer. Darüber hinaus sind Modelle von BMW und Mercedes-Benz extrem auf dem Vormarsch.

TUNING: Stichwort Trends ... Wo geht's hin?

Sven Schulz: Das Interesse an leistungsstarken Autos ist enorm. Das setzt ein kaufkräftiges Klientel voraus. Bastelbuden findest du keine. Dennoch bieten wir Inspiration für alle Preisschichten. 

TUNING: Sind die Zeiten des FFF-Tunings vorbei? 

Sven Schulz: Die einen haben es gefeiert, die anderen haben es verteufelt. Auch ich... Ich beobachte aber, dass die Leute wieder mehr Augenmerk auf die Individualisierung des Innenraums legen. Rennsportflair zieht in viele Autos ein, ebenso wie Elemente aus Carbon oder Folie beziehungsweise aufwändige Upgrades der Lederausstattung. Darüber hinaus wird dem Thema Car Hi-Fi und der Integration von Medienquellen wieder mehr Bedeutung beigemessen.

TUNING: Welches wird denn das kleinste Modell in der Ausstellung sein, welches das Größte? 

Sven Schulz: Der Smart ist natürlich der Kleinste, gefolgt von Polo- und Golf-Modellen. Unser größtes Exponat dürfte der „Panzer" sein – eine W140-Langversion von Mercedes-Benz. 

TUNING: Du organisierst mittlerweile die sechste Ausgabe der tuningXperience in Essen: Gibt es da so etwas wie einen magischen Moment für dich? 

Sven Schulz: Der coolste Moment ist für mich, wenn ich durch die Halle gehe und die Menschen sehe wie sie mit einem Strahlen in den Augen über die ausgestellten Showfahrzeuge reden. Wenn der Opa seinem Enkel sagt: „Guck mal, so ein Auto habe ich auch mal gefahren." Diese Momente sind für mich unbezahlbar.