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DMC Aventador "Las Americas" (2018)

"Only sky is the limit"

Text: Joshua Hildebrand | Fotos/Video: DMC 

Den Tuner DMC wird wohl nicht jeder von euch auf dem Schirm haben, vor allem weil sich dieser auf Super-Luxus-Cars wie Lambos, Ferraris oder Rolly Royce spezialisiert hat. 2012 brachten das deutsch-amerikanische Team erstmals ein Aerodynamik-Kit für den Lamborghini Aventador auf den Markt. Es folgte eine Erfolgsstory, die heute mit dieser Aventador Limited Edition namens "Las Americas" weitergeht. Batman wäre sicher neidisch auf solch ein Gerät …

Das in Zusammenarbeit mit Creative Bespoke USA, Fie Exhaust und Forgiato Wheels entwickelte Auto sieht aus als wäre es von einem anderen Planeten. Schwarz, schwarz und nochmal schwarz. Dazu ausladende Carbon-Kotflügel, ein Mega-Heckspoiler und knapp tausend PS, die den Wagen in andere Spähren katapultieren dürften. Herumgebastelt scheint hier gar nichts, was DMC wie folgt begründet: "Jede Fahrzeugkreation basiert auf FIA-Regularien". LP988, ready for takeoff? Roger. Over and out. 

Was so ein Fluggerät kostet? Das ganze Paket beginnt bei ungefähr 88.880 US-Dollar, der Preis des Wagens natürlich exkluisve. "Only sky is the limit", sagt der Luxus-Tuner. Das scheint dann auch das Motto der ganzen Veranstaltung zu sein, denn auch Umbauten im Wert von 300.000 Dollar wären überhaupt kein Problem. Dazu muss man sagen, dass es nur drei dieser Fluggeräte geben soll. Na, wie ultra-exklusiv wollt ihr sein? 

Der Großteil der Kosten soll in das CB-Motor-Upgrade, die Forgiato-Räder, den neuen Fie-Auspuff und das DMC Body Kit fließen. Letzteres beginnt damit, dass die Lamborghini-Karosserie komplett durch neu gestaltete Kohlefaser-Teile ersetzt wird: Front- und Heckstoßfänger müssen weg, neue kommen dran. Klingt einfach, oder? 

Die Motorhaube enthält eine Vorrichtung, welche Frischluft noch besser in Richtung des V12 transportieren soll. Die neu gestalteten Seiten sollen der Aerodynamik zugute kommen, obwohl der Wagen schon im Serienzustand kaum Verbesserungspotenzial vermuten lassen würde. Obendrein gibt es F1-Klappen, welche den Anpressdruck erhöhren sollen. Denn wir glauben: Fliegen könnte der Wagen sicherlich, wenn man sich den monströsen GT-Heckflügel anschaut, welcher übrigens in drei verschiedenen Winkeln eingestellt werden kann: City, Corsa und Crazy – Was letzteres zu bedeuten hat? Keine Ahnung. Aber wir hätten Angst, dass dieser Lambo wirklich abhebt ... 

Was wir hier zu sehen bekommen, scheint wirklich nicht von dieser Welt zu sein und ähnelt eher einem Raumschiff als einem Auto. Der CEO von DMC sagte uns, dass seine Designsprache stark von  japanischer Zeichentrickfilmen beeinflusst wurde. Als er ein kleines Kind war, liebte er vor allem "Captain Future" und "Gundam". Wen wundert's also, dass seine Kreationen besonders in Asien und im Mittleren Osten beliebt sind?! 

Ehrlich gesagt, haben wir noch nie so viel Carbonfaser auf einem Lamborghini gesehen. Das Paket wird mit einer ganzen Reihe von Tunneln, Klappen und Diffusoren vervollständigt, die sich nicht nur am, sondern vor allem auch auf dem Auto befinden. Und weil dieser Lamborghini Aventador eine Limited Edition ist, kann ihn nicht einfach jeder für viel Geld kaufen. Potentielle Käufer müssen sich nämlich bewerben, bevor sie einen kriegen können. Damit noch nicht genug: Jede der drei Fahrzeuge ist streng auf nur eine (!) Farbe und einen Stil beschränkt, so dass jeder von ihnen ein absolutes Unikat ist.

Während die früheren Motormodifikationen für jeden Zwölfzylinder vor allem mit Ändern der Ansaugdrosselklappen, neuen Kraftstoffpumpen, Kraftstoffleitungen, Modulatoren sowie Einspritzdüsen erreicht wurden, wurde dieser "LP988" einem Twin-Turbo-Verfahren in Kombination mit einer neu programmierten ECU unterzogen. Dazu kommen ein Satz geschmiedeter Leichtmetallfelgen von Forgiato und ein neues Fahrwerk, damit das Fahrzeuge weiterhin "fahrbar" – ähm, hust … – fliegbar bleibt.  

Und wer jetzt denkt, dieser Lambo sei verunstaltet: Keine Sorge, DMC garantiert sogar, dass durch die Verwendung ihrer Komponenten keine "Schäden" entstehen sollen. Das Auto könne jederzeit wieder im OEM-Look zurückgegeben werden. Sollte sich die Meinung sprunghaft ändern, dann kann der Besitzer auch die serienmäßigen Stoßstangen aufbewahren und bei Bedarf wieder an das Auto bauen. Klingt nach einem Raumschiff-Baukasten, oder?

Wenn so ein Umbau schon so teuer ist, dann erwarte man natürlich auch ein bisschen etwas. Deshalb ist es gut zu wissen, dass der Tuner auch am Interieur Hand angelegt hat: italienisches Feinleder und Carbon-Applikationen sollen das Paket finalisieren. Viele Knöpfe und Zierleisten sind als "kleines Paket" erhältlich, ein neu gestaltetes Lenkrad ergänzt das "mittlere Interieur-Paket" oder aber der gesamte Intnenraum kann im Rahmen des sogenannten "VIP-Pakets" erneuert werden. Kleinere Umauten sollen dabei aus der Ferne gehen, sagt DMC. Wer allerdings Komplettumbauten wünscht, der muss sein Fahrzeug nach Deutschland verschiffen, denn "Made in Germany" hat einen gewissen Stellenwert – auch in Sachen Luxus-Tuning. Ein bisschen beruhigend ist das schon …