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Imsa RXR One (2017)

AMG GT S mit 860 PS

03.01.2018 17:15 Uhr

© IMSA


Der Gründer und Geschäftsführer von Imsa, Holger Mohr, erklärt dass das RXR ONE-Projekt aus der Anfrage eines ehemaligen Lamborghini-Kunden entstanden sei …

Jener Kunde wünschte sich einen praktikableren Sportwagen, den er auch in alltäglichen Situationen bewegen kann. Die Leistung und Performance seines Imsa-getunten Lamborghinis möchte er dabei aber nicht missen. „Wir kamen zu dem Entschluss, dass der AMG GTS die beste Basis für solch ein Projekt darstellt. Front-Mittel-Motor, Transaxle-Bauweise, Doppelquerlenker vorne und hinten, um nur ein paar der Beweggründe zu nennen." Um dieses Projekt auch gleichgesinnten Interessenten zu ermöglichen, entstand die Idee, eine limitierte Kleinserie zu schaffen. Das RXR ONE Projekt stützt sich hauptsächlich auf die vier Schwerpunkte: Gewichtsreduktion, Leistungssteigerung, Fahrwerksoptimierung und aerodynamische Funktion.

 

Gewichtsreduktion

Durch das Ersetzen sämtlicher Karosserieteile durch eigene Kohlefaserteile, zusätzlichen Einsparungen bei den Achsen, der Abgasanlage, den Felgen, den Sitzen und weiteren Maßnahmen, sollen rund 300 Kilogramm eingespart und das Leergewicht des Fahrzeugs auf 1296 Kilogramm abgesenkt werden. Dies resultiert in einem Leistungsgewicht von rund 1,5 Kilogramm pro PS, so der Tuner.

Leistungssteigerung

Der 4,0l-V8-Biturbo-Motor von AMG wurde grundlegend überarbeitet. Ziel war es, den Motor in allen Bereichen zu verstärken und zu optimieren. Neben einer bearbeiteten Kurbelwelle, wurden auch die Kolben und Pleuel durch verstärkte Schmiedeteile ersetzt. Sämtliche Kanäle in den Zylinderköpfen wurden CNC-bearbeitet und strömungsoptimiert. Das neue Ansaugsystem versorgt die größeren Turbolader direkt vom Ansaugtrichter an der Front des Fahrzeuges mit ausreichend Frischluft. Die neu entwickelten Ladeluftkühler halten auch bei höheren Außentemperaturen die Temperatur der angesaugten Luft nachhaltig im Zaum. Um auf der anderen Seite die Temperaturen möglichst schnell vom Motor abzuführen, bestückt IMSA den RXR ONE mit einer staudruckreduzierten Abgasanlage. Jene trägt durch eine Fertigung aus Inconel ebenfalls zur Gewichtsersparnis bei. Mittels größerer Dimensionierung und der Verwendung von Sportkatalysatoren lassen sich die beiden Turbolader mit deutlich mehr Ladedruck betreiben. Die Maximalleistung beträgt folglich 860 PS und 1000 Newtonmeter Drehmoment. Um dieses massive Drehmoment nachhaltig verwalten zu können, musste auch das Getriebe überarbeitet werden. Neben zwei zusätzlichen Kupplungsscheiben und einer geschmiedeten Eingangswelle, bekam das Doppelkupplungsgetriebe auch noch einen eigenen Ölkühler. Insgesamt wurden alle Kühlsysteme (Motor, Getriebe, Hinterachsdifferential) neu entwickelt, teils größer dimensioniert und optimiert angeströmt. Die beiden Turbolader verfügen zudem nun über ihren eigenen unabhängigen Kühlkreislauf.

Fahrwerk

Beginnend mit dem Überrollbügel, der neben der Sicherheit auch die Steifigkeit erhöht, steigern auch die Imsa-Schalensitze aus Kohlefaser, inklusive der 6-Punkt-Gurte, die Sicherheit für Fahrer und Beifahrer. Damit der RXR ONE die brachiale Motorleistung auf der Straße und auf der Rennstrecke umsetzen kann, war eine Neuentwicklung der Vorder und Hinterachse unumgänglich. Ziel der Änderungen war es, die Traktion aber auch die Handlichkeit im Vergleich zum Serienauto massiv zu verbessern. Durch neuentwickelte Querlenker, Streben und Lager, besitzt der RXR ONE eine komplett neue Achsgeometrie. Das Rennfahrwerk ist ebenfalls maßgeschneidert und bietet neben Dämpfern in „Upside-Down"-Bauweise auch sechs Verstellbereiche bei Druck und Zugstufe. Der große Verstellbereich gibt dem Fahrer die Möglichkeit für ein perfektes Straßen oder Rundstrecken Setup. Neben dem sportlichen Erscheinungsbild, tragen die Leichtbau-Aluminium-Schmiederäder auch zum mechanischen Grip bei. Auf der Vorderachse haben die Felgen die Dimension 12.0 x 20 und auf der Hinterachse 12.5 x 21 Zoll. Dazu passend besitzt das Fahrzeug auf der Vorderachse eine Bereifung von 305/30 ZR20 und auf der Hinterachse 315/30 ZR21. In Zusammenarbeit mit Pirelli bietet Imsa den Kunden zwei unterschiedliche Bereifungen an. Zum einen den Pirelli P Zero Corsa für den hauptsächlichen Gebrauch auf der Straße und zum anderen den Pirelli P Zero Trofeo R für den Rennstreckeneinsatz empfiehlt. Hinter den gewichtsoptimierten Felgen verbirgt sich die mit Hochleistungsbremsbelägen bestückte Carbon-Keramik Bremsanlage. Neben herausragenden Verzögerungswerten trägt Sie auch zur Gewichtsersparnis bei.

Aerodynamik

Die Aerodynamik ist vermutlich das Thema, welches bei diesem Projekt am ausführlichsten behandelt wurde. Mit Hilfe von Computersimulationen optimiert der Tuner die im Autoklaven gebackene Kohlefaserkarosserie des RXR ONE nach dem Prinzip „form follows function". Die äußere Erscheinung des Super-GT-Sportwagens lässt darüber keine Zweifel aufkommen und polarisiert durch eine fast schon brutale Formsprache. Es handelt sich hierbei um kein gewöhnliches Breitbau-Bodykit, sondern um speziell konstruierte und neuentwickelte Karosserieteile. Um die verbreiterten Achsen samt Rädern vernünftig abzudecken, wurden die vorderen Kotflügel um 55 Millimeter und die hinteren um 65 Millimeter verbreitert. Dazu erhalten die Seitenschweller neben einer Belüftungsöffnung für die hintere Bremsbelüftung auch einen Anschluss an den komplett geschlossenen Fahrzeugunterboden. Versuche im Windkanal haben gezeigt, dass sich ein paar der aerodynamischen Schlüsselprobleme bei einem Kleinserienprodukt leichter lösen lassen können, als bei einem in Serie gefertigten Massenprodukt. Beispielsweise enthält die Frontstoßstange große Öffnungen für die Kühler bereit, währenddessen die Motorhaube einen Ansaugtrichter für die Kühlung der Turbolader und einen Entlüftungskanal für den Hauptwasserkühler beherbergt. Zusammen mit den Entlüftungsöffnungen an den Radhäusern, dem geschlossenen Unterboden und dem Diffusor aus Kohlefaser, erzeugt der RXR ONE deutlich mehr Abtrieb als das Basisfahrzeug. Für weiteren Abtrieb, insbesondere auf der Rennstrecke, sorgt der verstellbare Frontsplitter und auch das einstellbare Heckflügelwerk. Mit allen Details aufgelistet würde die Liste aller Änderungen zu lang, daher lässt sich das Gesamtkonzept am besten als „einzigartig Kompromisslos" beschreiben.