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Golf 7 R Variant von Andy Pfeffer

Operation Pepper Blue

04.01.2018 15:47 Uhr

Text: Peter Hintze | Fotos: Markus Leser


Ein schöner Tag. Wir sitzen auf einer Holzbank am Friedelstrand in Klagenfurt und gönnen uns ein Eis. Von irgendwoher erklingt Blasmusik, während der azurblaue Wörthersee malerisch im Sonnenlicht glitzert.

Urlaubsstimmung macht sich breit. Doch wir sind nicht zum Ausspannen hierhergekommen, sondern wir warten auf Andreas Pfeffer und sein Wörthersee-Projekt. Unter den mächtigen Sonnensegeln des Biergartens wollen wir Andys neueste Kreation ablichten – einen Golf 7 R Variant. Ein Pampersbomber? Korrekt! Andy ist immer für eine Überraschung gut. Das wissen wir SPEEDiteure nur zu gut. Alljährlich haut der Bayer zum Wörthersee mindestens einen raus. Erinnert sei an dieser Stelle an diverse Golf-6-Projekte. Mal geschlossen, mal oben ohne – aber stets mit R und stets in Hellblau. Nach wahrhaften Carbonorgien, die im Vorjahr in einem komplett in den ultraleichten Werkstoff gehüllten Audi RS6 Avant gipfelten, nahm sich der Selbstständige nun neben einem 1er-Golf und einem BMW M2 auch einen Kombi vor.

„Clubsport kann jeder", meint der 39-Jährige, der seine Brötchen mit dem Verkauf von „gepfeffert.com"-Fahrwerken made by KW verdient. „Deshalb ist es in diesem Jahr ein Lifestyle-Kombi in Form eines 7er-Golf R Variant geworden. Natürlich mit Schalensitzen und dem obligatorischen Käfig." Und natürlich wieder in Blau. „Pepper Blue" heißt die zweite Haut, welche die Jungs von Cool Tints auf die original schwarzmetallic lackierte Karosserie des Kombis folierten, nachdem Heck- und Frontpartie im Vorfeld gecleant worden waren. Embleme von Volkswagen sucht man auf dem Kühlergrill und auf der Heckklappe vergeblich. Die vorderen Kotflügel wurden mit Parts von Mücke Carbon um 3,5 Zentimeter verbreitert.

Andys R ist ein Auto für den zweiten Blick. Neben dem Pepper Blue sorgen in erster Linie die mit Nankang-Reifen ummantelten 20-Zoll-Felgen für ungläubiges Staunen. Bei den Rädern handelt es sich um eine Sonderanfertigung der Firma Wheelworkx in Zusammenarbeit mit OZ. Spezialisten bauten dafür OZ Ultraleggera HLT auf Dreiteiler mit Zentralverschlussoptik um. Wir finden: Das sieht richtig geil aus! Viel wichtiger: Das Ganze hat TÜV. „OZ hat uns die entsprechenden Festigkeitsgutachten zukommen lassen, sodass wir die Räder per Einzelabnahme eintragen lassen konnten. Somit handelt es sich um Sonderanfertigungsräder, die es so nur einmal auf der Welt gibt", erklärt Andy Pfeffer.

Durch die Speichen dieser spektakulären Custom-made-Lösung fällt der Blick auf die Bremsanlage. Für den Umbau engagierte der Fahrzeugbesitzer Vandit Performance. Vorn sorgen zweiteilige Scheiben vom Nissan GTR mit Sechskolbensätteln vom aktuellen Audi Q7 für Verzögerungswerte. Hinten sind zweiteilige Bremsscheiben mit Vierkolbensätteln vom Porsche Panamera verbaut. Der Handbremssattel stammt vom Audi RS6 4G.

Unterdessen bringt die „gepfeffert.com"-Kreation auf Basis eines KW-Variante-3-Gewindefahrwerks mit verstellbaren Domlagern den Rucksack-Golf um mehr als 120 Millimeter näher an den Asphalt. Damit Ameisen und Maulwürfe nicht permanent den Kopf einziehen müssen, musste ein HLS-4-Kit her. Das Hydraulikliftsystem hilft beim Überwinden kleinerer Hindernisse. „Natürlich alles mit TÜV-Gutachten", versichert der Bayer.

Wagen wir einen verschmitzten Blick in den Innenraum: Auch dort durften die Cool-Tints-Folierer ihre Handschrift hinterlassen. Denn Andy ließ das Seriengestühl gegen Sitze vom Scirocco R austauschen und die Rückenschalen ebenfalls in Pepper Blue folieren. Rückbank raus, Käfig rein! Über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme lässt sich wie immer vortrefflich streiten. Erst recht, wenn es sich um einen Kombi- oder Van-Besitzer handelt. Familienvater Andy hat mitgedacht und sich für eine Käfiglösung mit Isofix-Befestigung entschieden. „Der Käfig kann jederzeit zurückgerüstet werden und auch die Rückbank ist schnell wieder montiert", erzählt der Bayer und deutet auf die mit MDF und Stoff verkleidete Öffnung. Wie der Schreiner kann's eben keiner ... Seine Ehefrau freut's. Denn so behält der sportliche Golf Variant seine Alltagstauglichkeit für den Familientransport und Fahrten zum Supermarkt. Den bereits werkseitig stark bestückten 2,0-Liter-TFSI-Motor ließ Andy bei seinem Projekt übrigens unangetastet. „300 PS, Allradantrieb 4motion und Direktschaltgetriebe reichen", erklärt der Autofan.

Wir glauben: Herr Pfeffer wird nachlegen. Keine Frage! „Nächstes Jahr kommt was ganz Spezielles", sagt der Tuning-Fan mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Genaues will er noch nicht verraten.

TECHNISCHE DATEN 

Golf 7 R Variant (2017) von Andy Pfeffer 

Karosserie Golf 7 R Variant, Lackierung in Schwarzmetallic, Cool-Tints-Folierung in Pepper Blue, Heck gecleant, Front (Stoßstange und Haube) gecleant, Kühlergrill ohne VW-Emblem, breite GFK-Kotflügel von Mücke Carbon
Motor 2,0 TFSI, 4motion, 300 PS, Super Plus Ultimate
Getriebe DSG
Bremsen Anlage von Vandit Performance, vorn mit zweiteiligen Scheiben (390 x 36) vom Nissan GTR und 6-Kolben-Sätteln vom Audi Q7, hinten mit zweiteiligen Scheiben (365 x 32) und 4-Kolben-Sätteln vom Porsche Panamera, elektrische Handbremse vom Audi RS6 4G
Fahrwerk „gepfeffert.com V3 Competition" auf Basis eines KW-Gewindefahrwerks mit verstellbaren Domlagern, HLS-4-Kit, Tieferlegung um ca. 120 mm
Felgen  custom-made, 8,5 x 20" ET60 auf Basis von OZ Ultraleggera HLT (einteilig), umgebaut auf Dreiteiler mit Zentralverschlussoptik (Champagner) by Wheelworkx, ummantelt von Nankang NS20 Nobelsport in 225/30/20
Interieur Vollausstattung, Rücksitzbank entfernt (jederzeit rückrüstbar), Öffnung mit MDF und Stoff verkleidet, Käfig mit Isofix-Befestigung, Vordersitze vom Scirocco R, Rückschale in Wagenfarbe Pepper Blue foliert, Dynaudio-Soundsystem
Danke an  Andi (Cool Tints), Martin (Wheelworkx), Simon (gepfeffert.com), Denis und Herbert (OZ), KW automotive, Tom (Chemical Guys), Bernd (Vandit Performance)