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Abt RS 4 mal drei (2004 - 2018)

Heute Rot, morgen Hellgrau, übermorgen Anthrazit

14.06.2018 11:00 Uhr

Text: Joshua Hildebrand | Fotos: Abt Sportsline


Mit dem hier nicht vertretenen RS2 fing 1994 alles an! Porsche blies dem kompakten Audi 80 Avant mit 315 Turbo-PS (232 kW) jegliche Biederkeit aus dem Blechkleid. Die Idee vom Sportwagen im Kombilook war geboren und wurde alsbald vom Tuner Abt Sportsline weiter vorangetrieben und optimiert …

„Ich sehe in der heutigen Zeit einen der größten Vorteile dieses Modells darin, dass es mehr wie ein normales Familienauto ausschaut, jedoch die Fahrleistungen eines reinrassigen Sportwagens bietet", urteilte seinerzeit Walter Röhrl. Binnen zwei Jahren wurden 2.891 RS2 produziert, rund 700 mehr als ursprünglich geplant. Ein Beweis dafür, wie gefragt das Auto letztendlich war. Seit 1999 hören die Brandstifter mit der "biedermannschen" Praxistauglichkeit auf das Kürzel RS 4. Für Abt Sportsline die perfekte Basis für eigene Spielraum, wie diese Prachtexemplare aus drei Generationen beweisen.

Statt fünf wie beim RS2 sind beim RS 4 sechs Zylinder im Einsatz. Zudem kommt noch ein zweiter Turbolader zum Einsatz. Entsprechend wuchs die Leistung von 315 PS auf 381 PS. Verantwortlich für den Nachschlag zeichnet nicht mehr Porsche, sondern die damalige Audi-Tochter Cosworth. „Das Auto war ein echter Traumwagen, der Motor eine Wucht", erinnert sich Hans-Jürgen Abt. Es gibt nur einen Haken: Erneut lässt Audi die Produktion des Super-Kombis 2001 nach zwei Jahren auslaufen. Und da kam der VW- und Audi-Tuner Abt Sportsline ins Spiel: Sie haben einfach den Motor in Eigenregie weiter munter in A4-Kombis verpflanzt und noch 19 zusätzliche PS mobilisiert, auf speziellen Wunsch sogar insgesamt 450 PS – Das Ergebnis hieß ABT AS400.

Jede Generation "state of the art"

2005 schreibt Audi die RS-Story eigenhändig weiter – allerdings mit Kurswechsel unter der Haube: Hochdrehzahl-V8 statt Biturbo-V6. Auch hier schien Abt ein anders Verständnis zu haben: Sie verfrachteten den altbewährten Motor ins neue Auto. Eine Leistungssteigerung auf 480 PS gab es für den nun AS4R genannten Sportsfreund aus dem Allgäu on top. In einem unabhängigen Test auf der Rennstrecke in Oschersleben soll die getunte Variante sogar knapp 1,3 Sekunden schneller gewesen sein las das Serienpendant …

Im Herbst 2017 kehrt Audi mit der vierten Generation des RS 4 zum V6-Biturbo zurück. Die Kemptener präsentieren wenig später auf dem Genfer Autosalon ihre eigene Interpretation: den RS4-R mit 530 PS statt 450 Serien-Pferden.

Auf die Frage, welches der drei Prachtstücke sein Liebling sei, findet Hans-Jürgen Abt eine diplomatische Antwort: „Alle drei sind wunderbare Autos und jedes Modell zu seiner Zeit absolut 'state of the art'. Natürlich lässt sich der Fortschritt nicht leugnen, wenn man aus dem RS4-R in einen seiner Vorgänger umsteigt (...)." Heute Rot, morgen Hellgrau, übermorgen Anthrazit – das Trio steht startbereit in der Firmengarage. Neidisch? Wir auch! 

DATEN & FAKTEN

Abt AS400 (2004–2005)

MOTOR 2,7-Liter-V6-Biturbo
LEISTUNG 400 PS oder 450 PS (Serie 381 PS)
DREHMOMENT  500 Nm
0 – 100 KM/H 4,7 Sekunden 
VMAX 290 km/h

 

Abt AS4R (2005–2009)

MOTOR 2,7-Liter-V6-Biturbo
LEISTUNG 480 PS (Serie 381 PS)
DREHMOMENT 565 Nm
0 – 100 KM/H 4,6 Sekunden
VMAX 300 km/h


Abt RS4-R (seit 2018)

MOTOR 2,9-Liter-V6-Biturbo
LEISTUNG 530 PS (Serie 450 PS)
DREHMOMENT 690 Nm
0 – 100 KM/H 3,8 Sekunden
VMAX 280 km/h (abgeregelt)