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Polizeikontrollen – Bilanz EMS (2018)

154 Fahrzeuge mit Mängeln

13.12.2018 10:32 Uhr

Text: Peter Hintze | Fotos: Presseportal Polizei, MAV-Archiv


Die Essen Motor Show ist rum. Für einige Besucher hat die Veranstaltung ein teures Nachspiel. Denn Einsatzkräfte der „Arbeitsgruppe Tuning"der Polizei Düsseldorf haben im Dunstkreis der Messe optisch und technisch veränderte Autos unter die Lupe genommen. Insgesamt zwölf Tage lang und im Zweischichten-Rhythmus wurde im Bereich der Autobahn 52 kontrolliert – vormittags in Fahrtrichtung Essen (Parkplatz Auberg), in den Nachmittags- und Abendstunden in Fahrtrichtung Dortmund (Essen-Ost).

Während des Messezeitraums sowie an den Auf- und Abbautagen wurden insgesamt 391 Fahrzeuge angehalten und auf Verkehrssicherheit überprüft. „Sei es aufgrund mangelnder Wartung oder aktiver Veränderungen durch Tuning", informiert Ludger Walther, 1. Polizeihauptkommissar und Leiter der Autobahnwache Mühlheim/Ruhr sowie Leiter der Arbeitsgruppe Tuning bei der Düsseldorfer Polizei. Dabei fielen 154 Fahrzeuge mit Mängeln auf. Insgesamt 59 Fahrzeuge wurden einer amtlich anerkannten Prüfstelle entweder direkt oder im Zuge einer Sicherstellung überführt. „Unsere Kräfte sind speziell geschult. Stellen sie bei einer Kontrolle Mängel fest, müssen für das Bußgeldverfahren Beweise sichergestellt werden. Dies geschieht in einer Prüfeinrichtung", so Ludger Walther.

Tuning hat viele Gesichter

Abgefahrene Bremsen, eine verstellte Spur oder einseitig abgefahrene Reifen gelten als Mängel, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen können. Aber auch technische Veränderungen wie etwa Manipulationen an der Beleuchtung (mit Folie beklebte Scheinwerfer und lasierte Rückleuchten) oder nach der Montage nicht abgenommene Fahrwerkkomponenten gaben Anlass zu Beanstandungen.

Gerissene Distanzscheiben, Schleifspuren im Radhaus, innen abgefahrene Reifen, unterschrittene Mindestbodenfreiheit: Neun Kraftfahrzeuge waren derart verändert oder mit Mängeln behaftet, dass wegen der Verkehrsunsicherheit vor Ort die Kennzeichen entsiegelt und die Zulassungsbescheinigungen Teil eins eingezogen werden mussten. Die entsprechenden Halter kamen aus Deutschland sowie aus den Benelux-Ländern. Kontrollberichte, sogenannte Mängelkarten, gehen den zuständigen Zulassungsstellen zu. Die entsprechenden Halter erhalten dann Bescheid. Darüber hinaus wurden 49 Verwarngelder geschrieben.

Nicht ganz mängelfrei …

„Die Freigängigkeit der Räder und die Mindestbodenfreiheit müssen immer gegeben sein. Ganz gleich ob eine Person oder fünf Leute im Auto sitzen", sagt der Chef der Arbeitsgruppe Tuning. „Wird die Grenze von sechs Zentimetern unterschritten, schreitet die Polizei ein." Auch Manipulationen an der Beleuchtung sind alles andere als ein Kavalliersdelikt.

Neben bewusst herbeigeführten technischen Umbauten wurden häufig auch Mängel festgestellt, welche oftmals aus mangelnder Pflege und Wartung resultierten und die Verkehrssicherheit wesentlich gefährden. Bei einem Opel Vectra älteren Baujahres stellten die Beamten insgesamt 20 Mängel fest. Der Pkw wurde als verkehrsunsicher eingestuft. Sanktioniert wurden ferner Handy-Verstöße sowie Verstöße gegen die Anschnallpflicht. Ludger Walther: „Ein gewisses Maß an Sicherheit muss es geben. In der Verantwortung ist immer der Fahrzeughalter!"