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Tune It! Safe! lässt Aufkleber verbieten

Streit um legales Tuning

06.12.2017 10:28 Uhr

Text: Joshua Hildebrand | Fotos: Facebook, Theo Hulok

Gestern hatten wir über die mehrfache Stilllegung von Tuner-Fahrzeugen rund um die 50. Essen Motor Show berichtet. Die betroffenen Fahrzeuge waren dabei von bekannten Tunern wie mbDESIGN oder Simon Motorsport …

Nachdem letzterer von der Autobahnpolizei Düsseldorf auf der A52 in Richtung Essen mit seinem Polo GTI (mit Gewindefahrwerk und Sportabgasanlage) angehalten und stillgelegt wurde, dauerte es nicht lange bis der Tuning-Influencer mit enormer Reichweite einen großen Shitstorm in den sozialen Netzwerken ausgelöst hatte. Auch ein Live-Video von mbDesign wurde mehr als 5.000 mal geteilt! 

Weitere Ausmaße nahm der Streit um die Aktion der Polizei an, als dann auch noch ein Vergleich zwischen Franz Simons (Simon Motorsport) Polo GTI und dem neuen Kampagnenfahrzeug der Initiative Tune It! Safe!, einem Golf R400 von Oettinger, angestellt wurden. Auf einschlägigen Bildern ist dabei zu sehen, wie darüber gelästert wird, dass der ebenfalls sehr tiefe Golf mit Polizei-Aufschrift für sicheres Tuning werben soll, während der vergleichsweise ähnlich tiefe Polo GTI "illegal" ist. Tuner Franz Simon dementiert hingegen, dass der Wagen unzulässig sei. Alles wäre ordnungsgemäß eingetragen.

Der Tune It!-Safe!-Golf als "Showcar" steht auf der Essen Motor Show und trägt keine Kennzeichen, dürfte also rein theoretisch auf der Messe stehen, wie er will. Bei all den Kritiken geht es nicht darum, dass Tune It! Safe! gegen das Gesetz verstoßen hat. Vielmehr wird die Legalität des neuen Fahrzeuges angezweifelt, obowhl eben dieses das Ziel haben soll, aufzuklären und zu zeigen, dass nur legales Tuning in Ordnung geht.

Die nächste Eskalationsstufe wurde gezündet, als das Unternhemen "BIGHA Folierung", ebenfalls Aussteller auf der Messe, sich solidarisch mit der Szene zeigte und einen Aufkleber anfertigte, auf dem der Polizei-Golf sowie ein Detailfoto mit Schleifspuren im Radkasten zu sehen ist. Darüber die Frage: "tune it safe?". Das Unternhemen gab gleichzeitig bekannt, die Aufkleber am darauffolgenden Tag auf der Messe verteilen zu wollen. 

Diese Aktion fand Tune It! Safe! gar nicht witzig und ließ noch gestern Abend mit "einer anwaltlich angedrohten einstweiligen Verfügung (...)" die Verteilung der Aufkleber verbieten. Dazu spricht BIGHA Folierung davon, die Aufkleber vernichten zu müssen. Alle Bilder der Produktion und weitere vorangegangene Postings hat der Folierer bereits von der Facebook-Seite entfernt.

Wer nun wirklich Recht hat und was tatsächlich in Ordnung geht, muss nun gegebenenfalls anwaltlich geklärt werden. Fakt ist: Rechtlich hat die Kampagne nichts falsch gemacht. Im Streit um die Tieferlegung geht es rein ums Prinzip. 

Tune It! Safe antwortert auf einen User-Kommentar auf ihrer Seite wie folgt: "Da alles erst kurzfristig vor der Messe regelkonform eingestellt werden konnte, war es nicht mehr machbar die Reifen mit den Schleifspuren auszutauschen. Stay tuned!"

Ob Polizei-Golf wirklich zu tief ist oder ob die Schleifspuren von den "Einstellungsfahrten" kommen, können wir als TUNING-Magazin nicht beurteilen. Die Frage, was legal ist und was nicht, ist auf jedenfall nun präsenter denn je.