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SEMA Show Las Vegas (2018)

Hier muss jeder Tuning-Fan mal hin!

23.11.2018 10:30 Uhr

Text und Fotos: Ben Planz


Las Vegas ist ja einiges gewohnt. In der „Entertainment Hauptstadt" dieses Planeten ist an jedem Tag des Jahres mehr geboten, als man in einem kompletten Monat mitmachen könnte. Doch auch an „Sin City" geht die größte Tuningmesse der Erde nicht ganz spurlos vorüber. Während der SEMA Show schien die gesamte Stadt im Autofieber...

Egal ob „On Strip" oder „Off Strip": Während der SEMA gab es in Las Vegas wohl kaum ein Hotel, welches keine Messegäste oder Aussteller beherbergte. Der größte Event der Specialty Equipment Market Association zog auch 2018 wieder Besucher aus aller Welt an. Und das, obwohl es sich bei der Show eigentlich um eine Fachmesse handelt, bei der die breite Masse draußen bleiben muss.

Reizüberflutung à la SEMA

Wer nach Einbruch der Dunkelheit schonmal über den Las Vegas Strip oder die legendäre Fremont Street geschlendert ist, kennt sich mit dem Begriff „Reizüberflutung" bestens aus. Die SEMA Show sorgt allerdings dafür, dass man sich in „Sin City" auch über Tag einer kompletten psychischen Überforderung aussetzen kann. Egal, wie viel Mühe man sich gibt: Im Nachhinein stolpert man im Netz ja doch wieder über unfassbare Fahrzeuge, die angeblich irgendwo auf der SEMA fotografiert wurden. Die Messe ist so riesig, dass man taktisch vorgehen muss, um an den vier Veranstaltungstagen wirklich überall gewesen zu sein. Bequemes Schuhwerk ist dabei Pflichtprogramm und eine zelebrierte Mitgliedschaft in einem Wanderverein von Vorteil. Denn an einem Messetag kommen schnell 20 gelaufene Kilometer zusammen. Ein Fakt, den man erst als die unumstößliche Wahrheit anerkennt, wenn man selbst mal vor Ort war.

Im Westen nichts Neues

Wer auf neue Trends hoffte, wurde jedoch enttäuscht. Meiner Meinung nach bekam man vor allem „Business as usual" geboten, was an sich ja nichts Schlechtes sein muss. Um sicherzustellen, dass ich nicht auf dem Holzweg bin, führte ich vor Ort viele Gespräche zum Thema „Trends" und fühlte mich bestätigt. Der eine hält graue Unilacke für trendig, der andere beschränkt sich mit Trendaussagen auf den für uns nach wie vor uninteressanten Truckbereich. Aber DEN absoluten kommenden Tuningtrend, den wir 2019 bei uns erwarten könnten, konnte niemand ausmachen.

Breitbau-Bodykits standen in „Sin City" weiterhin hoch im Kurs. Und erfreulicherweise waren in Vegas im Vergleich zum Vorjahr wieder sehr viel mehr deutsche Fahrzeuge zu bewundern. Der Dieselskandal scheint, zumindest was die SEMA betrifft, langsam in Vergessenheit zu geraten. Mit zu den interessantesten Messe-Fahrzeugen zählte meiner Meinung nach ein 911er RWB mit Tesla-Antrieb, welcher in krassem Kontrast zu den Big-Block-V8 der US-Cars stand. Letztere waren traditionell natürlich in großer Überzahl vertreten und dominierten die Veranstaltung. Allerdings wurden in Bereichen wie dem „Toyo Tires Treadpass" und der „DUB Magazine Area" auch viele Fahrzeuge ausgestellt, die eher den europäischen „Tuningnerv" eher treffen als drei Meter hohe Pickup-Trucks, die bei uns jeden TÜV-Prüfer in den Suizid treiben würden.

Fazit: Jeder, der sich als Tuning-Enthusiast versteht, sollte zumindest einmal im Leben eine Wallfahrt nach Las Vegas absolvieren. Eine so große Zahl an modifizierten Fahrzeugen aller Art gibt es sonst nirgendwo zu bestaunen. Und dass die größte Tuningmesse des Planeten in einer der interessantesten Städte des Planeten stattfindet, sollte dabei noch einen Extra Anreiz geben...