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Sids Tagebuch: Faszination Porsche

"Danke, dass diese Autos so geil sind!"

23.01.2018 16:21 Uhr

Text und Fotos: Sidney Hoffmann


Hallo und Herzlich Willkommen zu einem etwas anderen „Tagebucheintrag". Diesmal soll sich alles um die Faszination Porsche drehen. Dafür gibt es auch einen guten Grund, denn ich habe mir endlich einen meiner größeren Träume erfüllt und meinen Porsche 991 Turbo S aus Augsburg abgeholt.

Anfangen sollte ich aber an einer etwas anderen Stelle. Vor sieben Jahren habe ich meinen ersten Porsche gekauft, einen 996 Turbo. Mein Ziel war es schon als kleiner Junge, mit 30 einen Porsche zu besitzen. Und da ich gerade in der Branche war, ist es dann also ein 996 Turbo geworden; mit ordentlich Pfeffer im Hintern. Gemacht habe ich damals schon einiges: Felgen, Fahrwerk, Abgasanlage und Leistung. Ich muss echt sagen, so ein Auto ist schon bestialisch. Aber irgendwann musste auch er dann gehen. Nachdem der 996 Turbo verkauft war, folgte eine etwas längere Zeit ohne Porsche, dafür war in meinem Sortiment immer ein Beetle, der ja irgendwie der Ursprung des Porsche 911 ist. Vor zwei Jahren sollte es dann aber wieder so weit sein. Ich bin nach Hagen gefahren, um einen 997 Turbo zu kaufen. Mir war von vornherein klar, was ich mit diesem Auto machen würde. Die ersten Veränderungen waren zwar „nur" eine Variante 3 von KW und die Akrapovic Abgasanlage, aber mit dem was folgte, habe ich etwas komplett Neues nach Deutschland gebracht. Keine drei Monate nach dem Kauf kam der 997 Turbo unters Messer.

Das ist mir ziemlich schwer gefallen, aber die Resonanz, die ich auf der Tuning World Bodensee bei der Präsentation des ersten Porsche 997 Turbo Libertywalk in Europa bekommen habe, war überwältigend. Mit blauer Folie und den Schmidt FS Line mit blauem Stern sah der Turbo schon brachial aus. Nachdem dann das KW HLS Lift Kit noch zugerüstet war, war das Auto auch gut fahrbar und gleichzeitig schön tief zu Präsentationszwecken. Zur Tuning World 2016 hat er dann sein neues Gewand bekommen. Nur wenige Monate nachdem ich mir den 997 Turbo gekauft habe, bin ich nach Duisburg gefahren, um mir dort einen luftgekühlten Porsche 964 anzuschauen. Mein eigentlicher Plan damals war, einen RWB auf diesem Auto zu bauen. Aber zum einen hatte ich bis dahin Nakai San noch nicht überzeugt, zum anderen war mir das Auto einfach zu schade, um es zu zerschneiden. Gerade mal 128.000 km gelaufen, zweite Hand, top in Schuss, top gepflegt.

"So etwas zersägt man nicht, so etwas stellt man sich in die Garage"

Ich muss zugeben, seit Anfang des Jahres laufe ich immer wieder an meinem 964 vorbei und will ihn fahren. Denn dieser luftgekühlte Porsche ist eigentlich viel zu schade, um einfach nur rum zu stehen. Deshalb werde ich ihn jetzt bald auch fertig machen. Zum einen kommt ein Fahrwerk von KW rein, zum anderen sollen andere Felgen folgen. Der 964 soll einfach ein schöner Klassiker bleiben. Zumindest ist das der Plan! Anfang 2016 ging dann auch endlich das heiß ersehnte RWB-Projekt an den Start. Aber nicht wie geplant auf Basis des 964, sondern auf Basis des 993. Ich habe eine halbe Ewigkeit nach dem richtigen Auto gesucht und auch irgendwann den richtigen gefunden. Einen lila Porsche 993 C2 mit 330.000 km gelaufen. Aber die Kilometer sind kein Problem für das Auto. Porsche weiß wie man Motoren baut. Im Juni war Nakai San bei uns und hat den 993 zum Meisterwerk verwandelt. Fehlen nur noch ein paar Umbauten am Motor und im Innenraum, damit das Meisterwerk dann auch vollendet ist. Ein Soundsystem ist jetzt schon verbaut und meine Abgasanlage ist auch angekommen! Also nur noch ein paar wenige Schritte, und dann soll er ja auch irgendwann richtig schnell fahren. Warum sonst sollte ich ein Clubsport Fahrwerk verbauen und Toyo R888 Semis fahren? Einen kleinen Vorgeschmack durfte ich beim Sport1-Trackday sammeln, als wir mit meinen drei Breitbauten für ein paar Bilder zwei Runden auf dem Ring gefahren sind. Der RWB fährt sich schon fast wie ein Rennauto.

Das große Finale kam kurz vor dem Jahresende. Mein Porsche-Verkäufer aus Augsburg hat mich angerufen, dass ich meinen 991 Turbo S abholen darf. Ich hatte schon vor etwas längerer Zeit mit dem Vorbesitzer abgesprochen, dass ich sein Auto übernehme, wenn er seinen Facelift 991 Turbo S bekommt. Der Turbo S ist ein komplett anderes Auto als die vorherigen Porsches. Er ist verdammt schnell, schneller als alle anderen, aber dabei so lässig, dass es fast schon beängstigend ist.

"Er ist kein reinrassiger Supersportler mehr, sondern fast schon ein GT mit Schub ohne Ende"

Das dachte ich zumindest nach meiner ersten Probefahrt. 330 km/h sind ohne Probleme drinnen, vorausgesetzt die Bahn ist frei, so wie Nachts um Drei auf der Heimfahrt von Augsburg. Wer mich kennt, weiß aber ganz genau, dass auch dieser Porsche nicht Serie bleibt. Nur wenige Wochen nach der Abholung hatte ich als erster überhaupt ein KW Clubsport 3 Wege Fahrwerk für den 991 Turbo S. Damit ist er ein richtiges Biest in den Kurven. Das durfte ich auch kürzlich auf dem Hockenheimring austesten. Wie der Turbo S um die Kurven fährt, ist unglaublich. Da hat KW was richtig Fettes gebaut! Auf gerader Strecke bleibt ihm sowieso recht selten der Dampf aus. Mal sehen, ob ich da noch was ändere. Mit der Akrapovic Abgasanlage hört man ihn auch endlich, wenn er um die Ecken peitscht. Achja, optisch wird sich ganz sicher auch noch etwas ändern. Zur Essen Motorshow hat sich was getan. Und zur nächsten Tuningworld Bodensee wird sich dann nochmal alles ändern. Aber mehr verrate ich noch nicht, es soll ja schon noch eine Überraschung bleiben.

"Egal welchen Porsche man sich anschaut. Sie alle sind komplett unterschiedlich und doch irgendwo gleich"

Alle haben die gleiche Faszination und sind für ihre Zeit unglaublich schnell. Und doch verfolgen sie unterschiedliche Konzepte. 964 und 993 sind luftgekühlt, 996, 997 und 991 wassergekühlt. Ich bin selten so gute Autos gefahren. Und mit Sicherheit bleiben die vier Porsche, die im Moment bei mir in Dortmund im Showroom stehen, nicht mehr lange alleine, denn ich habe noch ein paar weitere Projekte in Planung! Allen voran natürlich immer noch ein „backdate" RWB auf Basis des G-Modells. Abschließend bleibt mir nur, danke zu sagen. Danke Porsche für die unermessliche Leidenschaft, die in der Entwicklung von neuen Porsches steckt, und danke, dass die Autos einfach nur geil sind!