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Mit Sicherheit Tuning-Spaß!

Track & Safety Days Hockenheimring

07.11.2017 12:06 Uhr

Text: Joshua Hildebrand | Fotos: Jennifer Reitz

Sicher tunen, sicher fahren. Um Tuning-Begeisterte für dieses Thema zu sensibilisieren, hat die Initiative „Tune it! Safe!" die „Track & Safety Days" ins Leben gerufen: ein günstiges Fahrsicherheitstraining für alle, die einen getunten Wagen besitzen. Wir haben's gecheckt.

Nicht jeder, der sich für das Modifizieren von Autos interessiert oder einen getunten Wagen zu Hause stehen hat, ist automatisch ein notorischer Raser. „Es gibt viele Klischees. Die meisten wollen aber einfach nur Spaß haben und legal sowie sicher unterwegs sein. Wer Vergleiche anstellt, muss den klassischen Tuner vom Raser unterscheiden", gibt Harald Schmidtke, Geschäftsführer des Verbands der Automobil Tuner (VDAT) zu verstehen. Um junge Fahrer und Fahrerinnen dafür zu sensibilisieren, dass beim Auto-Tuning die Sicherheit nicht zu kurz kommen sollte, wurde im Jahr 2005 die Initiative „Tune it! Safe!" ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, aufzuzeigen, dass kreatives Tuning nicht mit dem Gesetz in Konflikt stehen muss. Um aufzuklären und etwaigen Risiken vorzubeugen, fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zahlreiche Verkehrspräventionsmaßnahmen mit Bezug zu jungen Tuning-begeisterten Fahrern und Fahrerinnen. Ein beliebtes Programm sind dabei die „Track & Safety Days", speziell abgestimmte, individuell modifizierte Fahrtrainings, die – subjektiv betrachtet – nicht ganz so langweilig ablaufen wie die üblichen Fahrsicherheitstrainings. Obendrein sind theoretische Module enthalten, bei denen man viel zum Thema Tuning erfährt. Klingt staubtrocken, ist es aber nicht!

Mach deine Erfahrungen selbst!

Auf der Wasserplatte lernen die Teilnehmer schnell: Nasse Straßen sind fahrtechnisch eine ganz andere Welt – egal, welches Fahrwerk man hat, welche Assistenzsysteme aktiv sind oder welche Performance steigernden Modifikationen das Fahrzeug erhalten hat. Spätestens auf der Rüttelplatte kommen sie alle ins „Rudern": Hier werden auf nasser Fahrbahn ein Reifenplatzer und das Ausbrechen des Hecks simuliert. Erschreckend, wie hilflos der- oder diejenige doch ist, wenn nur den Hauch einer Sekunde zu spät reagiert wird. Nicht zu wissen, was passiert und wie man reagieren sollte, ist bei so einem Zwischenfall das Schlimmste. Weiß man jedoch, was einen erwartet, kann man viel ruhiger und überlegter handeln. Dies ist nur ein Fahrmodul von vielen, bei denen die TSD-Teilnehmer ihre modifizierten Autos kennenlernen können. Unterstützt werden die Praxismodule durch Ansagen von Fahrsicherheitsprofis wie Matthias Fiedler, seines Zeichens Koordinator und Ausbildungsleiter im Fahrsicherheitszentrum Hockenheimring: „Die Lernkurve geht hier steil nach oben. Die jungen Fahrer erfahren quasi am eigenen Leib: Wenn ich für eine Trockenbremsung aus 50 Stundenkilometern nur neun Meter brauche, so ist es auf nasser Straße schon gut das Doppelte. Die Probanden nehmen das nach diesem Tag mit nach Hause und sind zukünftig sicherer unterwegs. Ziel erfüllt."

Ein Zugewinn an Fahrsicherheit

Doch so spaßig die Angelegenheit auch ist: Das Thema Fahrsicherheit, die Prävention sowie Aufklärung haben oberste Priorität. Deshalb ist bei den acht Terminen quer durch Deutschland unter anderem auch immer die Polizei mit am Start. Klingt unentspannt? Ist es aber nicht. Denn alle Anwesenden begegnen sich auf Augenhöhe. Neben den Praxismodulen finden am Tag des Trainings auch sogenannte Tuning-Workshops statt. Dann erläutern der VDAT, Sachverständige der Prüforganisation GTÜ und die Polizei die Gesetzeslage und klären in persönlichen Gesprächen Unsicherheiten in Bezug auf Modifikationen am eigenen Fahrzeug. „Unser Anspruch ist es, den jungen Leuten aufzuzeigen, wie sie ihr Fahrzeug legal modifizieren können und was definitiv gar nicht geht. Dabei möchte ich ihnen aber nicht oberlehrerhaft die Verordnungen und Gesetze an den Kopf werfen, sondern ihnen näherbringen, warum gewisse Änderungsmaßnahmen so reglementiert sind und manche Bauteile oder Umbauten im Straßenverkehr nicht erlaubt sind", erzählt Thomas Schuster, Sachverständiger der Prüforganisation KÜS. Die Teilnehmer werden nicht an den Pranger gestellt und haben auch keinen Ärger zu befürchten, sofern doch etwas nicht ganz passen sollte. Jürgen Müller, Polizeihauptkommissar vom Polizeipräsidium Konstanz, war in Hockenheim ebenfalls als Ansprechpartner vor Ort. Er begrüßt die Initiative: „Bei den ‚Track & Safety Days' bietet sich den Teilnehmern und den Referenten die einmalige Gelegenheit, auf ungezwungene Art und Weise in lockerer Atmosphäre verschiedene Problemfelder im Tuning und den Rechtsbereichen zu besprechen, was sich im Alltag allgemein doch meistens als schwierig erweist."

Die „Track & Safety Days" erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. So ist in diesem Jahr auch TV-Tuner und Moderator Sidney Hoffmann als Kampagnengesicht mit am Start. Neben dem Lerneffekt erleben die Teilnehmer aber auch eine Menge Spaß für kleines Geld. Und die Arbeit scheint Früchte zu tragen. Bisher, so erzählen die Verantwortlichen, gab es keine großen Ausfälle oder Illegalitäten. Die 40 Teilnehmerplätze pro Event waren bereits frühzeitig ausgebucht. Was natürlich auch an den Multiplikatoren liegt, weiß Daniel Exner-Hoffmann, verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von „Tune it! Safe!": „Die Track & Safety Days sind nicht nur ein innovatives Konzept aus Fahrsicherheitstraining und Workshops für Tuning-Fans, sondern eine einzigartige Kommunikationsplattform zum direkten Austausch von Tuning-Begeisterten. Das belegen mehr als 1.000 Interessenten für die Tourstopps und eine stetig wachsende Tuning-Community auf unseren Onlinekanälen." Rund 40 Fahrer aus ganz Deutschland waren bei unserer Stippvisite mit einer bunt gemischten Auswahl an Tuner-Cars angereist. Sie haben „viel gelernt", wie etwa Teilnehmer Steffen Leethaus erzählt: „Das war ein absolut toller Tag bei den Track & Safety Days auf dem Hockenheimring. Es gab sehr interessante Vorträge sowie hilfreiche Fahrübungen, um die Grenzbereiche seines Fahrzeuges kennenzulernen. Ganz klar Daumen hoch für diese geile Aktion!"

Fazit: „Günstiger und besser geht's kaum"


Wir legen die Track & Safety Days jedem Tuning-Begeisterten ans Autofahrerherz! Für nur 25 Euro bekommen die Teilnehmer ein vollwertiges Fahrsicherheitstraining und interessante Tuning-Workshops. Sogar eine Übernachtung und Verpflegung sind im Preis enthalten. Beim ADAC oder anderen Automobilclubs zahlt man locker das Vierfache.