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Audi "RS6" Limousine (2012)

Gibt es keinen? Bau dir einen!

02.02.2018 17:00 Uhr

Text: Nick K. Hofmeister | Fotos: Peter Fabisiak


Wer von euch regelmäßig die TUNING liest, weiß, dass wir gerne vom Audi RS6 träumen. Ihr auch? Der RS6 ist doch bereits in Serie der pure Wahnsinn? Einfach ein Satz schicker Felgen, ein wenig für Tiefgang sorgen und vielleicht noch das eine oder andere Etwas, damit der „Power-Avant" nicht einfach wie jeder andere beim Händler aussieht. Einige unserer Leser sind da schon ein wenig weiter und wollen viel mehr an ihrem RS6 ändern und nicht „nur" einen normalen RS6 fahren.

Einer, der dabei beim Audi-Tuning viel mehr will und dabei (fast) völlig neue Wege geht, ist der Vorarlberger Patrick Reichl. Patrick, seines Zeichens Geschäftsführer von PP Parts (www.pp-parts.at), ging so weit, dass er einen Audi baute, den nicht einmal Audi baute. Die Rede ist von der Audi-RS6-Limousine auf Basis der 4G/C7-Baureihe.

Ende 2015 kaufte er sich einen gepflegten A6 mit einer guten Ausstattung und kam dabei auf die Idee, daraus eine RS6-Limousine zu bauen. Ob nun Patrick der Erste mit dieser Idee war oder nicht, weiß er eigentlich selbst nicht genau. Auf jeden Fall scheint er einen Seelenverwandten mit dem gleichen Einfall zu haben. In Finnland ist seit dem Frühjahr 2016 ebenfalls eine optische „Audi-RS6-Limousine" unterwegs. Während im hohen Norden ein S6 umgebaut wurde, diente dem Österreicher eine 3.0-TFSI-Limousine mit 300 PS als Basis.

Perfektes „OEM+"-Karosserie-Tuning

Während der finnische S6 von „Bjorn Werks" umgebaut wurde, ging es mit der österreichischen A6-Limousine nach Eisenberg in Thüringen. Dort engagierte Patrick den Kfz-Fachbetrieb „SMS – Sport Motor Service", der neben dem Aufbau von Motorsportfahrzeugen auch außergewöhnliche Ideen wie etwa den Bau einer RS6-Limousine umsetzt. Genau wie die Finnen mussten nämlich auch die Thüringer zum Schweißbrenner greifen. Der Serientürrahmen der Fondtüren passt einfach nicht mit den angepassten RS6-Kotflügeln und RS6-Seitenschwellern zusammen. Aber es kommt noch besser. Stichwort Tankdeckel. Die RS6-Seitenteile gehen viel weiter nach außen. Dementsprechend gibt es selbst für Karosseriespengler leichtere Arbeiten, als auf den ersten Blick so Kleinigkeiten wie Tankdeckel und Tankeinfüllstutzen anzupassen. Um die viel breiteren Schürzen des RS6 Avants an die schmalere A6 Limousine zu montieren, half ebenfalls wieder nur Eigenbau. Patrick musste wohl oder übel zwei originale RS6-Schürzen zusammensetzen, damit sie an die originalen Stoßstangenträger passten. Das Gesicht der Limousine verschönert natürlich die Front des RS6. Den Rahmen des Single-Frame-Grills ziert genauso Wagenfarbe wie die Innengehäuse der Voll-LED-Scheinwerfer. Bei der Farbe auf den Bildern handelt es sich um die Audi-Sonderfarbe Havanna Schwarz. „Die Lackierung mir gefiel vor allem, weil die Farbe je nach Lichteinfall bronzefarben schimmerte und so einfach richtig gut mit den Z-Performance-Rädern harmonierte", erinnert sich Patrick.

Leistungsupgrade in Planung

Wie auf den Bildern zu sehen, trug die Limousine zum Shooting schwer angesagte Z-Performance-ZP2.1-Felgen in 10,5 x 20 Zoll mit einer Einpresstiefe von 33 Millimetern. Mittels 30 Millimeter starken Distanzscheiben positionierte Patrick die Räder mit ihren 255/35er-Pirellis viel weiter nach außen. Geht die Limousine mit dem von Alois Hankofer (www.ah-exklusive-parts.com) angepassten Airride-Fahrwerk von Airlift-Performance auf Tauchstation, schließt das Felgenhorn der ZP2.1 bündig an der Innenseite der Radläufe ab. Das sieht mächtig bullig aus. Abgerundet wird der gelungene Stance mit der Audi-RS6-Bremsanlage mit ihren großen Wave-Scheiben. Wer sich eine RS6-Limousine baut, vergisst natürlich nicht, auch beim Interieur mit RS6-Accessoires aufzurüsten.

Ob nun ein Finne oder ein Vorarlberger die Idee zur ersten Audi-RS6-Limousine in der Modellgeschichte des Audi 4G/C7 hatte, spielt eigentlich gar keine Rolle. Viel cooler ist es doch, dass mit solchen aufwendigen Umbauten die Tuning-Szene niemals stillsteht. Inzwischen ist die Limousine auf etwa 510 PS leistungsgesteigert im Farbton Lamborghini Rosso Mars und mit anderen Felgen unterwegs. Und Patrick will noch eine Schippe drauflegen. Ein weiteres Leistungsupgrade ist bereits in Planung.

TECHNISCHE DATEN 

Audi A6 in RS6-Optik (C7, 4G) von 2012

MOTOR 2.995 ccm TFSI-V6-Kompressor, 220 kW (300 PS)
FAHRWERK Airlift-Performance-Luftfahrwerk
RAD/REIFEN Z-Performance-Felgen im Design ZP2.1 „Flow Forged Super Deep Concave" in 10,5 x 20 Zoll ET33 mit Pirelli-P-Zero-Reifen in 255/35ZR20; 30-mm-Distanzscheiben
KAROSSERIE Komplettumbau auf Audi-RS6-Optik (originale Audi-RS6-Schürzen, RS6-Seitenwände und Kotflügel, RS6-Seitenschweller, RS6-Grill angepasst, modifizierter Fond-Türrahmen); lasierte Rückleuchten und Innengehäuse der Frontscheinwerfer lackiert, getönte Fensterscheiben; Komplettlackierung in Rot
CAR-HIFI Audi-Bose-Soundausstattung
INTERIEUR Vollausstattung samt Massagesitzen und Nappaleder, Head-up-Display, RS6-Lenkrad
BREMSEN Audi-RS6-Sechskolbenbremsanlage mit 390-mm- und 370-mm-Bremsscheiben
AUSPUFF Audi-RS6-Auspuffanlage ab KAT
DANKE AN  „SMS – Sport Motor Service"