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Nissan 350Z von Andreas Faßbender (2004)

"Ich wollte den Fast-&-Furious-Style"

04.08.2018 11:30 Uhr

Text & Fotos: Ansgar Wilkendorf


Wie krass ist das denn?! Andreas Faßbenders 350Z ist ein einzigartiges ultrabreites Gesamtkunstwerk auf verkupferten 20-Zöllern!

Einen ersten Eindruck von fernöstlicher Mobilität erhielt Andreas in Opas Civic, nachdem er mit einem 1-Liter-Lupo gestartet und danach auf ein 1er-Golf-Erdbeerkörbchen umgestiegen war. Im Alltag war der Honda ja absolut okay, entsprach aber nicht wirklich der Vorstellung des Kölners von sportlichem Fahren. „Ich hatte nach 'nem soliden Japaner gesucht, mit genug PS, viel Hubraum und erschwinglich", erzählt er. Da kam ein Neuwagen sowieso nicht infrage. War auch gar nicht nötig, denn Andreas hatte schon lange ein Auge auf den Nissan 350Z geworfen. Fündig wurde er im Dezember 2014, als er im Internet ein passendes Exemplar fand, das keine 20 Kilometer entfernt auf einen neuen Besitzer wartete. Beim Ortstermin traf Andreas auf einen silbernen, weitestgehend serienbelassenen Nissan. Der Verkäufer hatte zwar ein Tieferlegungsfahrwerk, Felgen und eine viel zu laute Auspuffanlage nachgerüstet. Die fehlenden Eintragungen waren allerdings wichtige Argumente bei den Preisverhandlungen, die sich an die Probefahrt anschlossen. Und so machte sich der damals 30-Jährige in diesem Jahr ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk.

Was so alles geht ... 

„Ich hab mir dann erst mal eine halbwegs legale Auspuffanlage und einen Satz Felgen zugelegt", erinnert sich Andreas, „und als ich dann zum Eintragen bei RHD war, bin ich mit Chris ins Quatschen gekommen, was so alles geht mit dem Auto." Speedmaster Christian Müller schickte den 350Z-Piloten daraufhin zu RevolutionSportsCar nach Forst, wo Firmenchef Antonios „Toni" Voulgarakis dem Mann mal aufzeigte, was tatsächlich so alles geht. Zumal Andreas die Loma Forged Wheels in 11,5 und 13 x 20 Zoll ins Spiel brachte, die er über das Drift Team Turbogarage bekommen konnte. Da eröffneten sich völlig neue Dimensionen, zumindest was die Breite des Nissan betraf. Andreas war von Tonis Ausführungen so angefixt, dass er alle Vorsätze in Sachen Vernunft über Bord warf. Schon einen Monat später stand er – die 20-Zöller im Gepäck – wieder bei RSC in Forst auf der Matte, um seinen 350Z mal so richtig „aufforsten" zu lassen.

Die Carbon-Motorhaube und -Heckklappe von Seibon bestellten die Tuning-Spezialisten in Japan, die Stardast-Verbreiterungen kamen aus den Staaten von Brian McCann. Beim Ausschneiden der Radläufe war Andreas nicht dabei: „Ich wollte das nicht sehen." Lieber ließ er sich hin und wieder Bilder von den Arbeitsfortschritten schicken. Lieferschwierigkeiten zogen das Projekt etwas in die Länge. Aber nach knapp zwei Monaten konnte der Kölner seinen verbreiterten und sauber beige lackierten Boliden abholen. Gerade rechtzeitig, um erstmalig beim Reisbrennen 2015 an den Start zu gehen. „Das Auto ist gut angekommen", erzählt Andreas, der, kaum zurück, schon wieder Pläne für den Winter schmiedete. Bei CustomCars in Luxemburg ließ er das Luftfahrwerk von HPS implantieren. Anschließend montierte er gemeinsam mit seiner Freundin Ela den Frontspoiler und die Schweller von Elia im Furios Style. Und auch die Folierung in mattem Perlmutt-Weiß erledigte das Paar selber im Teamwork. Als gelernter Grafiker für Schilder- und Lichtreklame kennt sich Andreas, der mittlerweile bei den Stadtentwässerungsbetrieben angestellt ist, nämlich mit so was aus. Außerdem öffneten die Türen ab sofort himmelwärts, dank des Lambo Door Kits von LSD.

„Ela wollte nicht aufs Auto"

„Nach dem nächsten Reisbrennen ging's zu Berti", erzählt der Nissan-Pilot und meint damit natürlich Bert Galster von Crossover Airbrush. Bevor dieser das Auto in seine Einzelteile zerlegte – „Wir haben nur den Motor drin gelassen" –, wurde erst einmal ein Lackkonzept erarbeitete. „Ich wollte das Thema Fast & Furious und ein cooles Bild meiner Freundin auf dem Auto haben. Ela wollte aber nicht. Da haben wir dann ein ähnliches Gesicht genommen", erinnert sich Andreas. Da er es mit der Ausführung nicht besonders eilig hatte – es war Winter, und da leistet ihm sein Qashqai gute Dienste –, ließ er dem Airbrusher vollkommen freie Hand. Nach ca. drei Monaten war das Coupé fertig gebrusht und Andreas vollkommen begeistert. Motorhaube und Heckklappe wurden damals nur blau lasiert. Bei dieser Gelegenheit kam dann auch der Elia-Flügel aufs Heck. Wieder zurück in der heimischen Garage montierte Andreas eine recht günstig geschossene JBT Big Brake mit 356-Millimeter-Scheiben und 6-Kolben-Sätteln an der Vorderachse. Die bis dahin weißen Felgensterne ließ er Candy-Rot lasieren.

Jetzt war es an der Zeit, das Interieur gehörig aufzumöbeln, schließlich ist „außen hui – innen Serie" so gar nicht Andreas' Sache. Da war es mit dem Überrollbügel von Wiechers nicht getan. Von Mk4-Golfer Thomas Matalla („Low Suicide") bekam er die Recaro-Sitze und eine Brandt-heiße Adresse für Sattlerarbeiten. Tatsächlich lieferte Jan Brandt, der zunächst nur Sitze, Mittelkonsole und Türpappen mit Leder und Alcantara bezog und mit blauen Stickereien verzierte, eine extrem gute Arbeit ab. Klar, dass er später auch den Himmel, die A-, B-, C-Säulen und das oben und unten abgeflachte Lenkrad verschönern durfte.

Irgendwas geht immer!

Dass Andreas im vergangenen Jahr beim Reisbrennen Platz 1 in der Nissan-Z-Klasse belegte, hieß nicht, dass das Projekt 350Z damit abgeschlossen war. Das geheimnisvolle Mädchen aus der Crossover-Airbrush-Pistole ziert seit Kurzem erst die ultraleichte Motorhaube. Darunter gab es sowohl optisch als auch leistungstechnisch ein Update, verbunden mit einer neuen Abgasanlage von 5zigen. Neu ist auch das Felgendesign: Die Sterne der Loma Forged Wheels sind nun schwarz lackiert. Der Hammer sind aber die verkupferten Betten, eine Arbeit des Felgenveredlers Wipa-Tec. Die gelb-goldenen Lug Nuts werden natürlich nur zum Show&Shine aufgeschraubt.
Apropos, der eine oder andere von euch hat sich bestimmt Andreas' 350Z beim EuropeanTuningShowdown (ETS) auf der Tuning World ansehen können. Seinen Platz unter den besten Autos Europas hat sich der Fast-and-sexy-Nissan ganz sicher verdient!

DATEN & FAKTEN 

Nissan 350Z (2004) von Andreas Faßbender 

MOTOR 3,5 l V6 (VQ35DE), Serie 280 PS, CTD Setup, Kinetix Ansaugbrücke, Injen Cold Air Intake, Leistung 301 PS
FAHRWERK HPS Airride, H&R Stabis, Summit Domstrebe, Custom-Strebe
RAD/REIFEN verkupferte Loma Forged Wheels vorne in 11,5 x 20 ET5 mit ContiSportContact 5P in 295/25 ZR20; hinten in 13 x 20 ET10 mit ContiSportContact 5P in 335/25 ZR20, 326 power Lug Nuts
BREMSEN vorne JBT Big Brake Kit mit 356-mm-Scheiben und 6-Kolben-Sätteln
AUSPUFF 5zigen-Anlage ab 200-Zellen Jamoto Kats
KAROSSERIE Stardast Breitbau, Elia-Frontspoiler, -Heckflügel und -Schweller, Seibon-Carbon-Motorhaube und -Heckklappe, CraftSquare-Außenspiegel, Airbrush by Crossover Airbrush, LSD Lambo Doors
INTERIEUR Design: Leder/Alcantara-Ausstattung mit blauen Stickereien, Recaro-Speedster-Sportsitze, unten abgeflachtes Serienlenkrad mit Alcantara und Echtcarbon bezogen, Death-or-Glory-Schalthebel, Alcantara-Himmel und Säulenverkleidungen, Serie plus Druckanzeige für Airride, Wiechers Überrollbügel, Takata 3"-4-Punkt-Gurte
CAR-HIFI Alpine iLX App Radio, Rockford Fosgate Monoblock 1000 Watt, Bose Soundsystem, JBL W7 Subwoofer
DANKE AN Bert Galster Besitzer von Crossover Airbrush, Jan Brandt, Besitzer der Sattlerei Brandt für die komplette Innenausstattung; meine Freundin Ela Schulz, die immer Verständnis für mich hat, wenn ich Hunderte Kilometer fahre, um Teile abzuholen, und an meine Familie für die Unterstützung