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Trend-Check: Lug Nuts (2018)

Farbige Radbolzen sind beliebter denn je

09.06.2018 12:00 Uhr

Text & Fotos: Joshua Hildebrand


Farbige Radmuttern, sogenannte Lug Nuts, sind derzeit der Renner in der Tuning-Szene. Wir haben uns gefragt: Woher kommt dieses Tuning-Accessoires eigentlich und warum ist es gerade jetzt so beliebt?

Trends kommen und gehen – das wissen wir alle. Und der Schnee von gestern ist die Lawine von morgen – oh ja! Mächtig rhetorisch, aber dennoch wahr. Egal ob Klamotten, Möbel oder Kultur. Verloren geglaubtes aus längst vergangenen Zeiten gilt heute wieder als chic – ob retro oder vintage ist egal. Auch in Sachen Autos ist altes Blech einfach Kult. Wenn es um Tuning geht, dann dürfen es auch gern wieder Breitbauten à la Liberty Walk sein, noch dazu am besten garniert mit einem überdimensionierten Heckspoiler und BBS-Felgen, inklusive Lug Nuts ... Hä, Lug Nuts? Ja, farbige Radschrauben. Eigentlich nur etwas für echte Nippon-JDM-Fans, oder nicht? Schon lange nicht mehr, denn längst findet diese kleine Tuning-Option weitreichende Anerkennung in der Tuningszene. Und macht anscheinend sogar Fans und Fahrer jeder Marke glücklich – getreu dem Motto: „Jawohl, ich hab noch etwas veredeln können ...". So war gefühlt kaum ein Auto auf der Tuning World Bodensee 2017 oder der Essen Motor Show 2017 ohne Lug Nuts unterwegs. Selbst die Fahrzeuge von Szene-Promis, Ex-Missen und der Initiative Tune It! Safe! rollten mit den farbigen Bolzen daher ... Bessere Werbung für dieses Zubehör kann es ja nicht geben. Individuell, einfach und cool – perfekt, oder?

 

Woher kommen Lug Nuts?

Viele Tuningfans vermuten den Ursprung im fernen Osten, genauer gesagt Japan, und verbinden die farbigen Stehbolzen als Optik-Kick mit JDM-Fahrzeugen und als Erfindung der Nippon-Szene. Grundsätzlich kann man sagen, dass gerade die Bilder und Filme der japanischen Drift- und Tuningszene dazu geführt haben, dass man „Lug Nuts (zu Deutsch: Radmuttern) automatisch dieser Kultur zuordnen mag. In Wirklichkeit aber kommt dieser Trend wie so oft aus dem Motorsport. Bei einem Boxenstopp geht es um Sekundenbruchteile, sodass auch ein Radwechsel so unkompliziert und schnell wie möglich ablaufen muss. So wird, anders als bei Straßenfahrzeugen, ein Bolzen mit Gewinde direkt mit der Radnabe verschraubt. Diese können unterschiedlich lang sein, sind aber auf jeden Fall länger als herkömmliche Radschrauben. Auf die Bolzen kann man dann ganz leicht das Rad aufstecken und mit einer Spezial-Radmutter festschrauben, fertig. Gerade weil im Motorsport Schlagschrauber zum Einsatz kommen, vereinfacht das die Handhabe deutlich. Merke: Die Lug Nuts aus dem Motorsport bilden die Grundidee für die Tuning-Radbolzen, so wie wir sie von unseren Treffen und Messen kennen.

 

Welche Arten gibt es?

In Ihrer Funktionsweise sind alle Lug Nuts gleich. Sie sind länger und ragen nicht selten etwas über den Felgenrand heraus; es sei denn es handelt sich um Tiefbett-Felgen. Während im reinen Motorsport einfache Muttern als Gegenstück zu den längeren Radbolzen die Felge halten, sind es im Tuning-Segment vor allem größere und längere Aufsätze, die sich auf das Gewinde der langen Schrauben aufdrehen lassen. Dazu kann man verschiedene Optiken wählen, welche von einfachen Farbvarianten bis hin zu außergewöhnlichen Designs wie etwa „Patronenhülsen" reichen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass wie immer kaum Grenzen gesetzt sind, solange diese nicht im öffentlichen Straßenverkehr verwendet werden. Denn normalerweise gilt für Lug Nuts: Keine Straßenzulassung und somit illegal, da zu gefährlich.

 

Warum sind Lug Nuts gerade jetzt so beliebt?

Keine Straßenzulassung mit Lug Nuts? Das geht natürlich gar nicht. Und deshalb hat sich die Zubehörbranche etwas überlegt. Um genauer zu sein Zubehörhersteller Foliatec. Denn das Unternehmen kam auf die Idee Lug-Nuts-Cover („LugNuzz Cover"), also Schrauben-Aufsätze, mit einem starken Magneten zu versehen, sodass sie ganz einfach auf die vorhandenen Schrauben aufgesteckt werden können – und das eintragungsfrei inklusive Gutachten, TÜV und einer Freigabe bis 250 km/h. Das galt im vergangenen Jahr als absolute Weltneuheit und wurde von den Tuning-Fans ausgesprochen gut angenommen. Kein anderer Hersteller hat bisher ein ähnliches Produkt auf den Markt bringen und auch platzieren können. Zumal diese Individualisierungsmöglichkeit wirklich jeder gebrauchen kann und fast zu jedem Fahrzeug passt. Die LugNuzz Cover gibt es für jeden Farb-Geschmack: In Grün, Blau, Rot, Gold, Chrom und Schwarz . Gerade das Bewerben und die Präsenz haben dazu geführt, dass diese simple Individualisierungsmöglichkeit wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen hat und nicht nur Nippon-Fans darauf zurückgreifen. Einfach, schnell, legal – und dazu suggerieren sie Wertigkeit, da das Produkt in Kooperation mit SCC Fahrzeugtechnik entsteht. Da muss man wirklich gestehen: Gut gemacht, Foliatec. Der Test folgt …