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10-Punkte-Winter-Check

Gute Fahrt statt Guten Rutsch

22.11.2017 11:20 Uhr

Text: Joshua Hildebrand | Fotos: MAV, Auto Illustrierte, ADAC

Machen wir uns nix vor: Früher oder später wird der Winter kommen. Dann bringt die dunkle Jahreszeit Kälte, Schnee und Eis mit sich – damit ihr nicht auf der Strecke bleibt, haben wir für euch den 10-Punkte-Winter-Check.

1. Laut ADAC ist die häufigste Pannenursache überhaupt: die Batterie. Kälte und kurze Strecken sind „tödlich" für den Energiehaushalt des Autos. Die durchschnittliche Lebensdauer einer Batterie beträgt rund fünf Jahre. Bereitet das Motor-Anlassen Kummer, so gibt es mehrere Möglichkeiten. Die kostspieligste Option wäre das Austauschen der Batterie. Eine neue kann jedoch gut und gerne über 100 Euro kosten. Einem vorzeitigen Ausfall lässt sich mithilfe eines Ladegerätes zu Leibe rücken. Einfach über Nacht dran – das schont die Batterie und erhöht die Lebenserwartung. Wer auf das alles verzichten möchte, dem empfehlen wir ein Starthilfekabel. Das gibt's schon für um die 15 Euro.

2. Noch Sommerreifen oder alte Winterreifen auf'm Auto? Dann geht unter Umständen nix mehr. Um gut durch den Winter zu kommen, bedarf es gescheiter Gummis. Klar gilt das nicht für den Sportwagen, der nur bei schönem Wetter aus der Garage geholt wird, auf alle Fälle aber für den Daily Driver. Dabei gilt: Winterpneus dürfen nicht älter als acht Jahre alt sein (siehe DOT-Nummer auf der Reifenwand) und sollten noch mindestens 1,6 Millimeter gesetzliche Profiltiefe besitzen. Wir empfehlen mindestens vier Millimeter. Und immer daran denken: Die Reifen mit dem besseren Profil kommen immer auf die Hinterachse, denn die sorgen für Spurstabilität.

3. Bei kalten Temperaturen beschlagen die Scheiben schneller oder frieren gar von innen ein. Das liegt zumeist an Feuchtigkeit im Auto. Im Normalfall reicht das warme Gebläse, um die Scheibe wieder freizukriegen. Tipp: Über Nacht alte Zeitungen im Auto auslegen, danach gut durchheizen und lüften. Dann klappt's auch mit der Durchsicht. Und wenn's müffelt: vielleicht mal die Klimaanalage reinigen und desinfizieren lassen.

 

Unbedingt Luftdruck und Wischwasser prüfen!

4. Morgens halb sieben in Deutschland. Minus drei Grad. Frühsport ist angesagt! Ja, Eiskratzen gehört zu den lästigen Dingen im Winter, bevor man sich ins warme Auto setzt. Da reicht kein Guckloch in der Scheibe. Wer effizient arbeiten möchte, nutzt Enteisungsspray und einen Plastikschaber. Dann bekommt auch die Scheibe nicht so schnell ihre Kratzer ab. Besonders wichtig sind auch die Scheibenwischer. Ein Satz neue Gummis kostet nicht die Welt, sorgt aber für klare Sicht bei einem Eis-Wasser-Salz-Mix auf der Straße. Und auch das Frostschutzmittel im Wischwasser sollte, wenn nötig, aufgefüllt werden!

5. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung! Mit dem richtigen Material im Auto wird der kommende Winter ein Klacks: Dazu gehören Eiskratzer, Handfeger, Frostschutzplane für die Windschutzscheibe, Handschuhe, eine Taschenlampe sowie ein Überbrückungskabel. Gerade bei alten Autos empfiehlt sich die Mitnahme von Türschlossenteiser – aber immer am Mann, denn im Notfall bringt's im Auto nix. Hat man Größeres vor, können Schneeketten, Schaufeln, Salz-Granulat und das eine oder andere Heißgetränk wahre Wunder bewirken!

6. Sehen und gesehen werden. Das gilt für viele TUNING-Fans, vor allem im Sommer. Im Winter ist dieser Aspekt wichtiger denn je. Denn Sprühnebel, schlechtes Wetter und frühzeitige Dunkelheit sorgen für schlechte Sichtverhältnisse auf unseren Straßen. Deshalb sollte auch immer ein Blick auf die Beleuchtung des Fahrzeuges geworfen werden. Bei modernen Lichtsystemen, wie in unserem Fall, regulieren sich die Scheinwerfer durch eine elektronische Leuchtweitenregulierung. Dieses System muss ohnehin laut Gesetzgeber mit einer Scheinwerferreinigungsanlage ausgestattet werden – gut für den Besitzer. Hat man „nur" Halogenscheinwerfer, empfiehlt sich ein Lichttest, bei dem die Scheinwerfer fachmännisch geprüft und eingestellt werden. Nichtsdestotrotz sollte das Scheinwerferglas regelmäßig kontrolliert und (gegebenenfalls per Hand) gereinigt werden.

Fahrsicherheitstrainings steigern die eigene Sicherheit

7. Wisst ihr, was richtig nervig ist? Wenn die Gummidichtungen am Auto einfrieren! Nicht unbedingt ein riesiger Sicherheitsaspekt, dennoch blöd. Helfen können hier sogenannte Fettstifte oder Silikonsprays. Behandelt man die ganzen Gummis am Auto prophylaktisch, dann erlebt man keine bösen Überraschungen und hat im Winter noch Freude am Auto. Gegen zugefrorene Türschlösser eignen sich übrigens Grafitpuder und –öl. Gibt's in jedem Autofachhandel.

8. Ski foan, wohohoho! Ja, und weil Winterzeit eben auch Wintersport bedeutet, kann der Transport von Boards und Co. eine entscheidende Rolle spielen. Viele Fahrer transportieren ihre Ausrüstung auf dem Autodach. Für Kurztrips empfehlen sich Skiträger mit universellen Magnet- und Saugnapfsystemen. Diese sind schnell montiert, günstiger als Dachboxen und erfüllen sicher ihren Zweck. Tipp: offen transportierte Ski sollten mit den Enden immer zum Wagenheck zeigen: Das senkt Windgeräusche und Benzinverbrauch.

9. Wer sein Auto kennt, ist klar im Vorteil. Gerade auf vereisten Straßen ist es hilfreich zu wissen, wie sich das eigene Auto in Ausnahmesituationen verhält. Das lässt sich ganz einfach auf einem freien, sicheren Platz üben oder bei einem professionellen Fahrsicherheitstraining. Anbieter gibt es reichlich: Die Gängigsten sind ADAC und Tune it! Safe! Kostet zwar ein paar Euro, ist aber extrem hilfreich und macht auch noch Spaß!

Die richtige Ausrüstung kann im Notfall Leben retten

10. Alles Gute kommt von oben? Nicht immer. Gerade im Winter lauern unvorhersehbare Gefahren wie Dachlawinen, fallende Eiszapfen oder herumwirbelndes Streugut. Das sorgt nicht selten für Kratzer am Fahrzeug. Je nach Ort des Vorfalls ist der Geschädigte grundsätzlich in der Beweispflicht, um eventuelle Entschädigungen beim Versicherer des Verursachers geltend machen zu können. In Sachen Auto empfiehlt sich mindestens eine Teilkasko-Versicherung, die beispielsweise auch Dachlawinen miteinschließt. Definitiv auf Nummer sicher geht ihr mit einer Vollkasko-Versicherung. Dann wird der Schaden auf jeden Fall reguliert.