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Acht OBD-II-Prüfgeräte im Test (2019)

Nicht alle finden den Fehler

08.01.2019 10:17 Uhr

Text: Joshua Hildebrand | Fotos: GTÜ


Bei Störungsmeldungen auf dem Fahrzeugdisplay können spezielle Testgeräte auch für den Laien nützlich sein, denn wenn Warnleuchten blinken ist die Verunsicherung meist perfekt. Was tun? Den Pannendienst rufen, in die nächste Werkstatt fahren oder erst einmal selbst Hand anlegen und sich mit einem OBD-Tester auf Fehlersuche begeben? Oft entpuppen sich die Fehleranzeigen als harmlos, weil mal wieder die Elektronik spinnt. Hier lassen sich mit einer Selbstkontrolle teure Werkstattkosten für die Fehlerauslese sparen.

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung ist zusammen mit der Auto Zeitung auf Fehlersuche gegangen und hat acht OBD-II-Tester einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Dabei wurden neben der Funktion auch die Ausstattung und Handhabung bewertet. Alle Geräte mussten Fehler (Motor, Bremsen und Komfort-Sensorik) an präparierten Autos finden.

Sieger ist das teuerste Gerät im Test

Bestes Gerät im Test ist der "CRP123 OBD2 Diagnosegerät Handscanner" von Launch, der mit großem Abstand zu seinen Mitbewerbern mit der Bewertung "sehr empfehlenswert" den ersten Platz im GTÜ-Test belegt. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen mit "empfehlenswert" die Modelle "OBD 150 Handscanner" von Bosch, der "iCar OBD professiononal solution Dongel" von Vgate, der "Racekey OBD Dongel" von SmartPilot und der "Pace Link" von Pace. Mit lediglich "bedingt empfehlenswert" schnitten die Tester "OBDII Fehlercode Scanner Handscanner" von Autel und der "Autoscan Wi-Fi WLAN OBD2 Dongel" von BerryKing ab. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete mit "nicht empfehlenswert" der "Bluetooth Torque Dongel" von von EXZA HHobd.

Preiswerte Diagnose mit App und Dongel

Die preiswerteste Diagnosetechnik sind Apps aus dem Netz, die sich mit einem kleinen Datensender, dem sogenannten Dongel, Zugang zu den wichtigsten Fahrzeug-Steuergeräten via OBD-II-Schnittstelle verschaffen. Die GTÜ-Experten testeten fünf dieser Diagnose-Dongel, die im Bereich zwischen 21 und 119 Euro liegen und ihre Daten vom Diagnosestecker per Kurzstreckenfunk ans Smartphone senden. Teurer, aber qualitativ hochwertiger sind die robusten Handscanner, die mit Kabel und Stecker mit dem Fahrzeug verbunden werden und über ein eigenes Display verfügen. Diese drei geprüften Geräte kosten zwischen 114 und 150 Euro.

Nicht alle Tester finden auch alle Fehler

Die Fehlerauslese klappt bei fast allen Testkandidaten relativ schnell. Die Ergebnisse fallen jedoch sehr unterschiedlich aus und nicht alle Geräte erkennen auch alle Fehler. Während beispielsweise der Testsieger die gefundenen Fehler in verständlichem Text auf Deutsch anzeigt, melden ein Teil der Tester nur Fehlercodes, deren Bedeutung umständlich im Web oder mit Hilfe von Tabellen gesucht, bestimmt und übersetzt werden muss.