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Autolack-Tester Pro (2018)

Ist der Wagen tatsächlich unfallfrei?

19.03.2018 10:00 Uhr

Text: Joshua Hildebrand | Fotos: Theo-Anthony Hulok


Ihr liebäugelt mit einem gebrauchten Wagen? Der Preis scheint unschlagbar günstig zu sein und der Verkäufer versichert, er sei auch noch unfallfrei? Dann wäre es gut, ihr habt den „Autolack-Tester Pro"!

Ein wirklich tolles Angebot für einen gebrauchten Polo! Und der Verkäufer schwört immer wieder: „Nix Unfall, Originallack!" Mein Bauchgefühl sagt mir allerdings, dass hier irgendetwas faul ist. Zum Glück habe ich ein wirklich nutzvolles Gadget dabei, welches mir verrät, ob der Wagen wirklich ein Schnäppchen oder ein Blender ist: einen magnetischen Lackstärken-Tester, welcher nachprüfen kann, ob der Lack original ist, ob nachlackiert, gespachtelt oder vielleicht zu heftig poliert wurde.

Und die Wirkungsweise dazu ist auch noch so einfach wie logisch. Denn das Produkt arbeitet mit einem Magneten, der abhängig von Lack- oder Spachtelstärke eine unterschiedliche Haftkraft entwickelt. Je weniger nicht-magnetische Stoffe zwischen dem Magneten und dem rohen Fahrzeugblech liegen, desto stärker hält eben auch dieser an der Karosserie. Dabei misst er die Dicke der Lackschicht von 0 bis 750 Mikrometern und zeigt mithilfe einer farbigen Mess-Skala sofort das Ergebnis an. Der blaue Bereich zeigt eine Lackschicht bis 100 Mikrometer. Das würde bedeuten, sie ist zu dünn und es wurde eventuell ein leichter Schaden wegpoliert. Ist nachlackiert worden, etwa aufgrund eines Unfalls, so wäre die Lackschicht und das Material zwischen Magneten und Blech dicker. 

Etwa 300 bis 750 Mikrometer (Blauer bis schwarzer Bereich). Dann weiß man sofort: Hier wurde nachgebessert. Zeigt die Mess-Skala beim Abziehen an der Karosserie den grünen Bereich, also eine Lackschicht zwischen 100 und 200 Mikrometer an, so befindet sich das Blech und der Lack darüber im Originalzustand. Was sich in der Theorie genial anhört, ist es auch in der Praxis! Der Tester hat tatsächlich nachlackierte Stellen aufgespürt. Somit haben wir unser vermeintliches Schnäppchen und die Lügen des Autoverkäufers enttarnen können: Der Polo wurde am hinteren Radlauf ausgebessert –so viel zum Thema „Nix Unfall". Wir haben uns jedenfalls nicht übers Ohr hauen lassen und nehmen Abstand von diesem Gebrauchten. Danke, Autolack-Tester!

FAZIT: „Ein tolles Produkt!" – 4,5 von 5 Sternen

Der Autolack-Tester für faire 29 Euro ist fast schon unverzichtbar, wenn es um den Kauf von Gebrauchtwagen geht. Mit nur wenigen Handgriffen lässt sich feststellen, wie es um die Beschaffenheit des Lackes bestellt ist und ob der Verkäufer ehrlich war oder nicht. Leider funktioniert das Ganze nicht auf Aluminium oder Kunststoffteilen, zudem sollte der Stift aufgrund des starken Magnets nicht am Herzen (Brusttasche) oder in der Nähe des Handys aufbewahrt werden.